_

#16

RE: Matt & Lacey broadway playhouse

in Saved Plays 26.05.2016 05:19
von CityOfAngels | 8.700 Beiträge | 355 Punkte

#15 RE: welcome to the Broadway Playhouse ( Lacey & Matt ) in Flashback 18.05.2016 15:40
von Lacey Northman • | 608 Beiträge • messageNachricht senden | profileProfil ansehen | onlineLacey Northman ist online. | Zitat vormerken
avatar
Als Matt nachhakte stockte sie kurz und wandte den Blick noch mehr ab. "Ja, er ... mag das. Er redet dann häufig davon wie schön es wird wenn wir mal zusammenziehen." Lacey wollte das nicht. Wollte ihn nicht in ihrer Nähe haben und schon gar nicht in ihrem Bett, aber Draven meinte es doch nur gut? Er tat das ja nicht weil er sie quälen wollte. Ganz, ganz leise hörte sie in ihrem Kopf eine Stimme 'Oder?' flüstern. Wäre es möglich, dass ... nein. Nein. Draven tat das weil er sie liebte. Da war sie sich sicher.
"Ja, aber ... nein. Matty, so ist das nicht. Es ist nicht okay, aber er ... er meint es ja nicht böse. Das ... das ist nur ... das war ein Unfall. Er wollte es nicht. Er war eben sauer weil ich wegrennen wollte." Langsam zuckte sie mit den Schultern und richtete ihren Blick auf ihre Hand. Dann zuckte sie erneut mit den Schultern. "Das ist doch nichts." Es war etwas Blut. Vielleicht waren ein paar Schnitte darunter. Sobald ihre Füße nicht mehr weh tun würden, würde sie einfach aufstehen und es abwaschen. Es war keine große Sache. Wieder hörte sie ganz leise, fast nur noch ein sanftes Echo: 'Oder?'
Ihre von heulkrämpfen durchschüttelte Umarmung war so fest weil ... weil sie sich an das Gute klammern wollte. Und Matt stellte für sie in dieser Situation das Gute dar. Er war immer für sie da gewesen. Immer. Selbst als er damals bei ihrem ersten Treffen im Broadway Playhouse wegen ihr fast von der Feuerleiter gestürzt war, hatte er ihr anschließend noch mit dem Schlüssel geholfen. Und nun? Nun wollte sie hier weg, aber irgendetwas hatte sie ... naja, fast schon an Draven rangeklebt. Vielleicht ... wenn sie sich ganz festhielt ... vielleicht würde sie es dann schaffen sich von Draven loszureißen. Selbst wenn sie ganz genau wusste das sie hier her gehörte und es fatal wäre nun zu gehen.
Ihre Tränen wollten einfach nicht versiegen. "Matty ... nein. So ist das nicht. Er ist kein Psychopath.", aus Schock vor Matts Worten löste sie sich und drückte sich gar etwas weg um ihn besser ansehen zu können. Langsam konnte man beobachten wie ihre Mimik von Schock zu Fassungslosigkeit überging. Als sie ihn kopfschüttelnd und ins Nichts gestikulierend zum schweigen bringen wollte, kam es dazu das sie ihn Ohrfeigte, damit er nur endlich die Klappe hielt. Das Blut das sich nun auf Matts Wange befand, war allerdings von ihrer verletzten Hand, die nun auch langsam anfing zu schmerzen. Lacey hatte keinen harten Schlag. Hatte sie noch nie gehabt.
Immer noch starrte sie ihn fassungslos an. "Isaac Hensley!", das war das erste Mal das sie ihn bewusst Isaac nannte nachdem er seinen Namen geändert hatte, sonst war es ihr immer nur aus versehen passiert.. "Wie ... wie um ... Himmelswillen kannst du so etwas auch nur denken?" Es war beeindruckend Still geworden. Normalerweise hätte man wohl die Uhr ticken gehört, aber auch diese hatte Draven zerschlagen. Kopfschüttelnd zog sie die Beine an, das sich diese dabei anfühlten als würde sie sie über einen Käsehobel ziehen, ignorierte sie einfach. So klein wie möglich zusammengerollt lehnte sie sich an die Wand. Die Arme hatte sie um sich geschlungen und ihren Kopf auf den Knien abgestützt. Lacey wusste keine Worte, wusste nicht was sie tun soll. Wusste nicht mal mehr ob Matt überhaupt noch da war. "Es tut mir leid. Ich wollte das hier alles nicht. Ich wollte nie diese Person sein." Wieder fühlte sie sich eigenartig dumpf, wusste gar nicht welche Gefühle nun angebracht waren und welche nicht. "Ich wollte dich nicht schlagen. Ich wollte nur ... ich wollte nur das du aufhörst diese schrecklichen Dinge zu sagen. Das tut mir auch leid."
Zum zweiten Mal in ihrem Leben hatte sie das Gefühl zu ertrinken. Bei einem Urlaub vor vielen Jahren, war sie alleine auf einer Luftmatratze raus ins Meer geschwommen. Das war kurz vor ihrem ersten Schwimmkurs gewesen. Ihre Schwimmflügelchen hatte sie kurz zuvor ausgezogen weil sie von ihnen genervt gewesen war. Es kam wie es kommen musste und eine größere Welle erwischte sie und sie rutschte von der Luftmatratze runter. Vor Schock hatte sie viel des Salzwassers geschluckt, gar nicht realisierend was eigentlich gerade los war. Mit aller Kraft hatte sie sich gegen das Wasser gewehrt, während unter ihr ein wunderschönes Korallenriff war, dessen Umrisse sie sehr verschwommen sehen konnte. Gerade als sie sich an den Gedanken gewöhnte, das es wohl das letzte war was sie sehen würde, hatte ihr Vater sie aus dem Wasser gezogen. Doch als sie einatmen wollte, wurde sie von einem Hustenanfall in den nächsten gerüttelt.
Manchmal wollte man eben keine Luft zum atmen. Oder man wollte sie zumindest, aber alles in einem wehrte sich dagegen und ließ einen sich die Seele aus dem Leib husten. Mittlerweile verstand sie das es nur die ganz normale Reaktion ihres Körpers gewesen war, der das Wasser draußen haben wollte, aber damals war sie der festen Überzeugung gewesen ihr Körper habe gewollt das sie ertrank und sich gegen die Luft gewehrt. Das hier war eine ähnliche Situation. Sie wollte die Luft. Sie brauchte die Luft. Aber das Wasser war viel stärker als sie und redete ihr ein das sie keine Luft brauchte.
"Ich möchte Luft. Ich möchte Atmen. Ich möchte nicht ertrinken. Aber Matty, überall wo ich hinsehe ist Wasser. Es gibt keine Oberfläche. Es erdrückt mich. Ich kann hier nicht weg. Er würde das nicht mögen und ... ich liebe ihn wirklich. Es ist Liebe, Matty. Warum würde ich sonst hier sein? Er, er hat es immer gesagt. Es ist Liebe. Es ist Liebe. Es ist Liebe." Ihr Zeitgefühl war verschwunden. Alles war verschwunden. Und sie hatte es irgenwie hinbekommen noch mehr zu ruinieren als es überhaupt zu ruinieren gab. "Ich weiß nicht was los ist. Ich ... es ... Es tut mir leid. Alles was ich weiß ist, das es mir wirklich ehrlich leid tut. Alles, einfach alles." Sie löste ihre linke Hand, mit der sie sich bis dato in den eigenen Oberschenkel gekrallt hatte und streckte diese so aus, das sie sie ganz sanft gegen Matts Knie drückte. "Verzeihst du mir?"

@Matthew Carter



nach oben springen

#17

RE: Matt & Lacey broadway playhouse

in Saved Plays 26.05.2016 05:19
von CityOfAngels | 8.700 Beiträge | 355 Punkte

#16 RE: welcome to the Broadway Playhouse ( Lacey & Matt ) in Flashback 22.05.2016 21:32
von Matthew Carter • | 2.089 Beiträge • messageNachricht senden | profileProfil ansehen | Zitat vormerken
avatar
"Du hast Recht; es ist nicht okay." Er musste sich arg zusammenreißen, ihr nicht jetzt und hier die Meinung zu geigen. Oder sie einfach zurück zu lassen und sich diesen Typen auf seine Art und Weise vorzuknüpfen. Ob nun mit, oder ohne ihre Zustimmung. Denn, auch wenn er in der Regel weder auf offene Konfrontation stand, noch generell auf Kontakt mit Abschaum wie Draven, wäre das doch trotzdem etwas gewesen, was er für Lacey sofort in Kauf genommen hätte. Wobei er nicht nur ausschließlich Lacey mit dem Beseitigen dieses Typen geholfen hätte. Seine Recherchen über ihn hatten ihn nicht nur einmal verächtlich mit dem Kopf schütteln lassen. Ungläubig die Augen weit aufreißen und mit sich selber im Zwiespalt in der Wohnung auf und ab laufen lassen. Dass man allen Beiden die Einstufung Psychopath nachsagte empfand er als reine Beleidigung. Denn während er log um seine Freunde zu beschützen, schien Draven es einzig zu tun, weil er es konnte. Und weil es ihm eine gewisse Befriedigung zuteilhaben lassen musste. An ihm war nichts gut. Da gab es keine gute Seite, so wie sie noch immer daran festzuhalten versuchte. Er wusste das. Denn er sah es. Und sie auch. In den Jahren ihrer Freundschaft hatte er sie als standhafte Persönlichkeit kennengelernt. Mit beiden Beinen im Leben stehend. Die Tatsache, dass sie sich stur einfach über diese Offensichtlichkeit hinwegzusetzen versuchte machte ihn wütend. Für ihn gab es kaum etwas Schlimmeres als Verleumdung von unbestreitbaren Tatsachen. Blinde, die es nicht wahrhaben wollten und sogar so weit gingen, ihren eigentlichen Helfern darüber hinaus in den Rücken zu fallen. In ihrem Fall unerwartet und von vorn.
Ein paar Blutspritzer verteilten sich ihm gegenüber an der Küchenzeile, als der Schlag noch für ein paar Sekunden in der Küche nachhallte. Die Wucht des Schlags war tatsächlich kaum erwähnenswert. Dennoch zuckte er ein Stück weit zurück und schloss die Augen. Nur wenige Sekunden um sich zu sammeln, wobei das in dieser Situation auch nichts mehr brachte.
Schweigend hob er die Hand und wischte sich mit dem Ärmel über die blutige Wange. Dabei mied er jeglichen Blickkontakt und versuchte sich an einer ruhigen Atmung, als er letztendlich die Worte wiederfand – gedämpft, aber deutlich enttäuscht. "Schreckliche Dinge also... Aber das hat die Wahrheit meistens so an sich, Lacey. Sie ist nur selten schön und so, wie wir sie uns wünschen. Genauso wie die Menschen um uns herum. Insbesondere die, auf die wir immer zählen enttäuschen uns am Liebsten. Immer wieder aufs Neue und dann, wenn wir gar nicht damit rechnen." Kopfschüttelnd wich er ein Stück zurück und wollte aufstehen. Sie alleine hier zurückzulassen kam für ihn nicht in Frage. Ganz gleich, was für rasende Gefühle er im Moment für sie empfand. Dabei änderte auch ihr versuchter Annäherungsversuch nichts und veranlasste ihn lediglich dazu, sie mit der puren Frustration in den Augen anzusehen. "Du hast dich grade für ihn entschieden, ist dir das klar? Und nein. Wenn ich lüge dann viel, das weiß ich. Aber jetzt habe ich das nicht vor. Ich werde dich nicht belügen. Denn ich bin nicht wie er. Du bedeutest mir wirklich was." Die Luft scharf einziehend, sah er ihr noch für ein paar Sekunden lang intensiv in die Augen, bevor er den Kontakt einfach abbrach, ihre Hand von seinem Knie schob und sich erhob. Gerade rechtzeitig, um sich bei dem Geräusch aus dem Flur her sämtliche seiner Nackenhaare aufstellten, er dadurch den über ihm geöffneten Schrank vergaß und sich daran stieß. "Verdammte Scheiße." Zischte er und sah von der sich langsam entriegelnden Tür zu ihr. "Ich bin nicht wütend darüber, dass du mich geschlagen hast. Ich bin enttäuscht, dass du dich so vor der Wahrheit verschließt. Aber hörst du das?" Wenn er schon an dem gutgelaunten Pfeifen den Psychopathen dahinter erkannte, musste sie das erstrecht. "Weißt du was passiert, wenn er uns hier zusammen erwischt? Er wird uns töten. Er wird mich töten und das weißt du. Ganz gleich, was du dir einredest. Ich frage dich jetzt also, vertraust du mir?" Fragte er sie im Flüsterton und streckt ihr erneut in die Hocke die Hand entgegen.

@Lacey Northman



nach oben springen

#18

RE: Matt & Lacey broadway playhouse

in Saved Plays 26.05.2016 05:19
von CityOfAngels | 8.700 Beiträge | 355 Punkte

#17 RE: welcome to the Broadway Playhouse ( Lacey & Matt ) in Flashback vor 14 Minuten
von Lacey Northman • | 608 Beiträge • messageNachricht senden | profileProfil ansehen | onlineLacey Northman ist online. | Zitat vormerken
avatar
"Bitte ... hör auf.", flehte sie leise. Lacey ertrug die Worte nicht. Konnte es sich nicht erlauben ihnen Beachtung zu schenken, weil es doch so offensichtlich war das er recht hatte. Wie, wenn der Haustürschlüssel den man suchte in der eigenen Hand lag, aber man konnte ihn dennoch nicht finden. "Sag es nicht. Ich will es nicht hören. Ich kann es einfach nicht hören, Matt." Es tat zu sehr weh. Das alles mit anzusehen. Den Weg hell erleuchtet vor sich zu sehen und dennoch konnte man nicht zu ihm gelangen. Eine große Absperrung trennte sie davon.
"Entschieden?", fragte sie leise und verwirrt. Dann wurde sie lauter und unterbrach ihn. Die Gefühle kochten in ihr hoch. Gefühle von denen sie viel zu viele hatte und die sie nicht einordnen konnte. "Wie kann ich mich entscheiden wenn ich keine Entscheidung zu treffen habe?!" Lacey verstand nicht. War überfordert. Wäre am liebsten im Boden versunken und nie, nie, nie mehr aufgetaucht. In manchen Momenten schien sie ihre Stimme zu finden, in anderen konnte sie nun flüstern. Wie auch nun, als sie direkt wieder viel, viel leiser Sprach. "Niemand lügt, Matt. Niemand lügt." Ihr tat alles weh. Nur war es nicht der Schmerz der besser wurde wenn man ein Nickerchen machte, sonder der, der bekämpft werden musste. Aber sie wusste einfach nicht wie. Lacey hatte ein Schloss und einen Schlüssel und konnte das Rätsel dennoch nicht lösen. Es war ihr persönlicher niemals endender Albtraum den sie nicht los wurde. Sie wollte ja. Sie wollte wirklich. Aber wie kann man etwas wollen von dem man nicht wusste was es war? Sie blickte nicht durch, war zu verwirrt, war zu sehr am Ende.
Ihr nächstes Flüstern war absichtlich leise. "Du bedeutest mir doch auch wirklich etwas." Genau wusste sie selbst nicht warum sie nicht wollte das Matt sie hörte. Es war ,,, es sollte ... es würde bedeuten das sie ihn verstand. Und nun gerade, musste sie alles bisschen Verstand das sie hatte ... ach, sie wusste es nicht. Wenn sie irgendwann im Leben einen Plan gehabt hatte, war dieser wohl nun endgültig verschwunden. Auf eine ungewollte Art und Weise gewollt war sie so planlos wie wohl noch nie zuvor. Es kam ihr vor als würde sie im Kindergarten versuchen Abitur zu machen. Nichts ergab irgendeinen Sinn. Es war alles nur ein sinnloses Gewirre aus Zahlen und Dingen und Gefühlen und Bedeutungen und sie platzte während sie schrumpfte. Nachdem Matt ihre Hand weg schob zuckte sie zusammen. Lacey hatte nicht gewollt der er ... hatte nicht gedacht ... wollte doch nur ... ah. Konnte bitte jemand dieses Labyrinth verschwinden lassen. Wirklich NICHTS ergab Sinn!

Und dann, als sie das Pfeifen und die Schritte hörte, ergab plötzlich die eine Sache Sinn. Die eine Sache die sie schon seit Jahren wusste, aber nie richtig realisiert hatte. Sie hatte Angst vor Draven. Sie wollte so weit es ging von Draven weg. Seine Schritte, sein Pfeifen. Ihr wurde übel davon. Nun war es für sie plötzlich glasklar, das diese Reaktion nicht normal war wenn man jemanden liebte. Nicht nur nicht normal, sondern einfach ... absolut falsch. Es war ... sie liebte ihn nicht. Und er liebte sie auch nicht. Es gab nur eine Person, die böse Absichten hatte: Draven: Was machte sie hier? Warum fiel ihr das erst jetzt auf? Wie Sirup löste sich der Schleier langsam von ihr. Einiges blieb noch Kleben, aber die Massen waren weg. Es hatte klick gemacht.

Langsam kamen Mattys Worte als Echo in ihrem Kopf an. Wackelig nahm sie Matts Hand und richtete sich auf. Es gab deutlich zu viel Input und ihr Hirn zeigte die Symptome davon. Ihr war nur klar das sie sich wehren musste. Es gab soviel das sie Matt nun sagen wollte. Dank und natürlich vertraute sie ihm! Matt war eine der Personen denen sie ihr Leben ohne mit der Wimper zu zucken anvertrauen würde. Aber alles was sie rausbrachte war: "Natürlich Sashimi Abendverkehr vertrau mir versteckt!" Im Grunde wollte sie im sagen das sie Draven Sashimi im Abendverkehr schicken holen wollte, sie ihm vertraute und er ihr vertrauen sollte, das sie ihn versteckte. Alles würde gut werden. Allerdings ließ ihr Körper das gerade nicht wirklich zu und es gab absolut keine Zeit mehr sich zu korrigieren, also deutete sie an er soll sich im kleinen Zimmer in der Küche, wo auch die Waschmaschine und das Putzzeug standen verstecken. Mehr oder weniger schob sie ihn rein und nahm dafür ihren Wischmobb raus. Dann schlug sie die Tür zu uuuuund die Küchentür flog auf. Binnen Sekunden fiel der Wischmobb zu Boden, Draven packte sie, knallte sie gegen eine Wand und schüttelte sie. Der harte Aufprall ließ Kirchenglocken in ihrem Hirn läuten. Es war offensichtlich das ihr Hirn mit dem Stress nicht klar kam. Gefühlt war sie kurz davor Ohnmächtig zu werden und konnte Draven gerade nur fassungslos anstarren, der sie ansah als würde er sie am liebsten auf der Stelle um die Ecke bringen. Jetzt wo sie wusste das sie Angst vor ihm hatte und ihn nicht liebte ... nun war es so einfach ihn zu ... zu hassen. 'Wer ist hier Lacey?!', schrie er sie an. Ihre natürliche Reaktion war zusammen zu zucken. Was sollte sie tun? Ihr fiel genau eine Sache ein: So tun als wäre alles in Ordnung. Das hier war ... es war eine sehr realistische, verdammt beängstigende Probe für ein Stück im Broadway Playhouse. Alles war fake. Alles war gut. Redete sie sich ein.
So starrte sie ihn noch eine Sekunde an, ehe sie ihn mit aller Kraft von sich wegschubste. Das klappte nicht wirklich, aber wenigstens ließ er sie los und zerquetschte nicht mehr ihre Oberarme. "Gehts noch? Ich bin kein verdammter Milchshake!", schrie sie ihn an. Daraufhin zuckte er zusammen und wich einen Schritt zurück. Es war Jahre her das sie ihn das letzte Mal angeschrien hatte. Generell wechselte sie kaum ein Wort mit ihm. Nun starrte er sie an und sie versuchte Zwanghaft in der Rolle zu bleiben. "Niemand ist hier, du Idiot.", kam von ihr während sie ihn wütend anfunkelte. 'Aber ... na-natürlich ist jemand hier. Ich habe deutlich einen Mann fluchen gehört.' Verdammt, Matt hatte sich ja den Kopf gestoßen. Aber hey, das war eine Probe. Da gab es Versprecher. Sie würde einfach improvisieren. "Danke. Echt nett deine Verlobte.", das Wort betonte sie extra. "als Mann zu bezeichnen. Du pinkelst dir damit gerade in deinen eigenen Schuh." Während sie sich abwandte und sich am Waschbecken die Hände wusch, versuchte sie sich an ihre nächsten Zeilen text zu erinnern, als das nicht klappte improvisierte sie weiter. Draven war die ganze Zeit still und starrte sie an. "Ich meine ... sieh mich an! Seh ich so aus als hätte ich einen tollen Tag gehabt?! Du zerschlägst hier alles und dann als du weg bist, wollte ich meiner wundervollen Schwester die frohe Botschaft kundtun, das wir heiraten werden! Und weißt du was ihre Reaktion war? Sie hielt mich für verrückt! Also hab ich währenddessen angefangen aufzuräumen um noch mehr zu zerschlagen und dreimal darfst du raten was mir dabei passiert ist! Richtig! Ich bin hingefallen und auf Zeug getreten. Und jetzt? Ja, jetzt kommst du hier rein und benutzt mich erstmal als Stoßdämpfer. Also: MIT WAS ZUR HÖLLE RECHTFERTIGST DU DAS?" Lacey war außer Atem. Die Schauspielerin gab hier gerade echt alles. Jedes Fünkchen das noch in ihr Übrig war. Wieder fing sie an Scherben aufzulesen und diese in den Müll zu packen. 'Es tut mir leid.'
Lacey stockte. Mit vielem hatte sie gerechnet. Mit wirklich vielem. Aber definitiv nicht damit. Für eine Sekunde wurde ihr Herz weich ... vielleicht war alles nur ein Irrtum. Vielleicht ... ihr Blick fiel auf die Scherben. Nein, nein, NEIN! Das was sie hier tat war richtig. ... Die Probe musste weiter gehn. Also verschränkte sie ihre Arme und sah ihn an. Es dauerte ein paar Sekunden bis sie ihm antwortete. Es musste realistisch sein. "Zeig es mir. Geh ... geh mir Sashimi holen. Das extra tolle von dem Restaurant im Norden!", kam von ihr zickig und beleidigt. Inständig hoffte sie das sie nicht zu dick auftrug. Momentan konnte sie kaum A von B unterscheiden.
Erneut kam Draven auf sie zu, dieses Mal langsamer und bedachter. Mit aller Kraft zwang sie sich stehen zu bleiben anstatt ans andere Ende des Zimmers zu weichen. Und als er sie umarmte erwiderte sie die Umarmung. Auch wenn sie sich fühlte wie eine Maus die gerade eine Mausefalle auslöste. 'Und das mach ich auch auf jeden Fall. Wir müssen immerhin unsere Verlobung feiern! ... aber zuerst will ich einen Kuss!' Anstatt zu erstarren und davon zu rennen wie sie es gerne gemacht hätte, umarmte sie ihn einfach ein kleines Stücken fester. Oh Gott, nein. Das konnte sie nicht. Sie konnte ihm nicht in die Augen sehen. Sie wollte es nicht. Konnte es auf keinen Fall.
Aber ihr Charakter konnte das. Wieder rief sie sich in Erinnerung das alles gar nicht real war sondern nur eine Probe. Und immerhin hatte ihr Charakter vor diesen Mann zu heiraten. Also konnte sie das.
Sie löste sich etwas aus der Umarmung und sah an ihm hoch. Ihre Lippen umspielten ein lächeln, ehe sie sich auf die Zehenspitzen stellte und ihn küsste. Gottseidank, löste er sich schnell wieder und strahlte sie vor Freude an. 'Ich bin so schnell wie möglich wieder da!' Ihr Antwort war ein einfaches nicken, ehe sie immer noch lächelnd an den Herd gelehnt stand und ihm zusah wie er aus der Küche verschwand. Viel zu langsam für ihren Geschmack.
In dem Moment in dem sie die Haustür zuschlagen hörte, drehte sie sich schlagartig um und übergab sich in die Spüle. Hatte sie es geschafft? Hatte sie es überlebt? Sie musste ihn nie wieder sehen. Freude kam in ihr hoch, während sie sich den Mund ausspülte und anschließend nach einem Tuch griff um sich diesen auch abzutrocknen. Gleichzeitig wie sie sich umdrehte, rief sie nach Matt. "Matt, du kannst nun rauskommen. Er-"
Nun umgedreht sah sie das Draven direkt vor ihr stand. Mit einem Hammer in der Hand. Und unglaublich ekelhaftem grinsen im Gesicht. Er hatte sie hereingelegt. 'Du bist nicht die einzige die hier Schauspielstunden hatte, Lacey. Ich hab euch gehört!' Oh Gott. Trotz der Panik brachte sie sich dazu ihren Satz ruhig und bedacht zu beenden. "Er steht direkt vor mir."

@Matthew Carter



nach oben springen

#19

RE: Matt & Lacey broadway playhouse

in Saved Plays 22.06.2016 03:54
von CityOfAngels | 8.700 Beiträge | 355 Punkte

#18 RE: welcome to the Broadway Playhouse ( Lacey & Matt ) in Flashback 02.06.2016 17:18
von Matthew Carter • | 2.434 Beiträge • messageNachricht senden | profileProfil ansehen | Zitat vormerken
avatar
Back to the roots. Ohne unter diesen Umständen in der dafür notwendig gewesenen Geschwindigkeit dem entgegenwirken zu können, befand er sich wenige Sekunden später zurück in die Vergangenheit versetzt. In der Haut des damals noch kleinen, schmächtigen Lockenkopfes. Acht Jahre alt und seiner Mutter gerade so bis zu der Hüfte reichend. Oder dem brünetten Mädchen mit den eisblauen Augen bis zum Kinn. Dasselbe, das ihn im Eifer des Gefechts in eine kleine Besenkammer drängte, in der er sich vor ihrer Mutter verstecken musste. Heute - sechzehn Jahre später - hatte sich an der Situation kaum etwas geändert. Nur, dass er sie fast einen Kopf überragte und sich nicht mehr vor ihrer besorgten Mutter verbarg. Der Grund für sein heutiges Versteckspiel hatte allerdings nichts mit ängstlichen Elternteilen zu tun. Angst zählte mit großer Wahrscheinlichkeit zu den wenigen Dingen, die die gestörte Persönlichkeit Dravens nicht auch nur annährend beschreiben konnte. Keine Angst gegenüber ihm, gegenüber der Umgebung und erstrecht nicht gegenüber seiner Freundin, die ihm trotz allem erhobenen Hauptes entgegentrat. Durch den Schlüsselspalt verfolgte er dieses Schauspiel und musste an sich halten, nicht in der ersten Sekunde durch die Tür zu treten und mit ihm die Verlobung zu zeigen, mit seiner Faust ins Dravens Gesicht. Selbst wenn es er versucht hätte, es war ihm unmöglich sich zu bewegen. Wie erstarrt fixierte er die unten abgeschnittenen Schauspieler. Von ihr konnte er nur die Hälfte erspähen, während er ihm direkt ins Gesicht sehen konnte, seine Augen. Wie sie aufblitzen.
Einmal war er dessen bereits Zeuge geworden. Vor wenigen Monaten erst, als er sie von einer ihrer Proben abholte, da Draven angeblich etwas dazwischen gekommen war. Dass er tatsächlich damit beschäftigt war, einen ihrer Freunde zu bespitzeln verschwieg er ihr bis heute. Zum einen, weil es ihm merkwürdig vorgekommen wäre, jemand des Stalkings zu beschuldigten. Eine Tatsache die er nur durch seine eigenen 'Recherchen' feststellen konnte. Zweitens, weil er ihn bis dato als ungefährlich einstuft - wäre er doch nur nicht so dumm gewesen und hätte auf seinen Kopf gehört.
Weiterhin war da noch die Sache, dass er an kaum etwas anderes denken konnte, als er sie das erste Mal in ihrem Element sah. Völlig fasziniert von ihrer Art. Wie sie in die Rolle schlüpfte und eine gänzlich andere, neue Persönlichkeit annahm. So weit fernab ihrer eigenen. Damals schauspielerte sie genau so, wie heute. Umschrieb Dinge, die geschahen, aber nicht ihr selber zu diesem Zeitpunkt. Sie täuschte auf künstlerische, theatralische Art und Weise und zog ihren Gegenüber damit augenscheinlich in ihren Bann - ganz anders, als sie.
Scheiße. Seine Gedanken überschlugen sich, als er sich schnell aber geräuschlos von der Tür abdrückte. Weg von dem Geschehen, weg von ihnen, weg von sich selbst. Denn er kannte diesen Blick. Dravens. Eine Mischung aus Schauspielerei und purer, egoistischer Lüge. Ein Hauch künstlerischer Freiheit, wie er Lacey in ihrem Stück damals innewohnte. Gepaart mit seinem eigenen, überzeugten Gesichtsausdruck, den er immer dann an den Tag legte, wenn er es erneut tat. Wenn er log und scharmlos betrog. Er kauft dir das nicht ab, Lacey. Sei nicht so dumm. Er schauspielert auch. Verzweifelt warf er sich die Hände an den Kopf und sah sich hektisch um. Überlegte fieberhaft, was er unternehmen könnte. Ihr Gespräch zu stürmen wäre ihr Todesurteil gewesen. Draven war ihm selbst in zu vielerlei Hinsicht zu ähnlich. In diesem Fall bereitete ihm vor allem seine Impulsivität, die stetige Erwartung des Unerwarteten Sorge. Zu wissen, dass ganz gleich was er tat, er damit ihr Leben riskierte. Jetzt reiß dich schon zusammen und lass dir was einfallen.
Sich noch für einen Moment lang der Monotonie hingegeben, drangen nur bruchstückweise die Worte der Beiden an ihn heran. Als er träge, wie unter Drogen in Richtung der Waschmaschine stolperte. Ließ die Blicke schweifen und Sinne wandern. Versuchte sich zu konzentrieren, auf das Wesentliche. Darauf, sie von diesem wahnsinnigen Lügner wegzubekommen. Als Entschädigung dafür, dass er das nicht schon viel früher getan und sich von ihr ablenken lassen hatte. Denk dir gefälligst was aus, Carter! Er ist wie du, was würde dich irritieren? Was bringt dich aus der Fassung? Na klar! Wie von einem Schwarm Bienen gestochen, riss er die Augen auf und bewegte sich hastig durch den Raum, als sie ihn rief und jäh abbrach. Einen Moment. Halte noch einen scheiß Moment lang aus. Das Stummgebet abgeschickt, schmiss er die von ihm angesteuerte Kiste um. Ob er nun noch Lärm machte oder nicht, war ohnehin nicht mehr von Wichtigkeit. Immerhin wusste er genau, dass von nun an jeder Moment, jede einzelne Sekunde zählte. Aber worauf auch Verlass war, war ihr Repotoire an chemischen Reinigungsmitteln, die sich vor ihm erstreckten und binnen Sekunden mit einander verbunden werden konnte.
„Weg da!“ Schmetterte er hinter ihr die Tür aufgerissen ihr entgegen und zog sie grob nach hinten. Zeitgleich warf er den kleinen Beutel in seinen Händen dem Stalker entgegen. Welcher durch die Luft sauste und erst explodierte, als er auf die Spitze des Hammers traf, den er nach wie vor in der Hand ihnen bedrohlich entgegenstreckte. Die gelbliche Flüssigkeit des Hygienespülers vermischte sich mit dem weißen Waschpulver und verteilte sich auf seiner ganzen Kleidung. Der dadurch entstandene Staub setzte sich unmittelbar in seiner Nase fest, brachte ihn zum Niesen, Weinen und in erster Linie zum fallen lassen des Hammers, der stumpft auf dem Boden auftraf. „Du hörst mir jetzt zu, okay? Ich habe die Polizei gerufen. Sie werden belastende Daten auf seinem Rechner finden. Das da wird ihn nicht verletzen, aber es verschafft uns Zeit zum Abhauen. Also frage ich doch nochmal, vertraust du mir?“ Die Hände rechts und links an ihrer Schulter in der kleinen Kammer verharrt, sah er ihr ins verstörte Gesicht und versuchte sie mit einem sanften Drücken daran zu erinnern, dass es drängte. Dass sich entscheiden musste und zwar jetzt.

@Lacey Northman



nach oben springen

#20

RE: Matt & Lacey broadway playhouse

in Saved Plays 22.06.2016 03:54
von CityOfAngels | 8.700 Beiträge | 355 Punkte

#19 RE: welcome to the Broadway Playhouse ( Lacey & Matt ) in Flashback 11.06.2016 00:51
von Lacey Northman • | 1.023 Beiträge • messageNachricht senden | profileProfil ansehen | onlineLacey Northman ist online. | Zitat vormerken
avatar
Das schmettern in der Abstellkammer riss sie komplett aus der Bahn, aber sie konnte nicht wirklich reagieren, den kaum hatte sie den Kopf in die Richtung gewandt wurde sie in die Richtung gezogen und etwas explodierte. Gefühlt war sie in einem schlechten Action Film gelandet. In so einem ganz billigen Streifen den niemand kapierte und in dem sich alle abmetzelten weil wegen Nutten oder Geld oder ... in ihrem Fall nun ... sich selbst? Hmm, vielleicht war sie doch mehr Nutte als ihr lieb war. Und deswegen wollte nun jeder jeden töten. Ein eigenartiger Gedanke, der in ihr das schlechte Gewissen wachsen ließ. Hätte sie beschlossen sich gestern von einer Brücke zu werfen, wäre nur sie drauf gegangen und nicht auch noch eventuell zwei weitere Personen.
Als sie erkannte das es Matt war, der sie so unsanft zur Seite gezogen hat und nun festhielt, sah sie ihn starr an - völlig am Ende mit allen nerven. War das jetzt sein ernst? Er wollte das jetzt hier und sofort hören? Anstatt sofort abzuhauen während Draven noch mit der 'was zur Hölle auch immer das für ein Gemisch war'-Explosion beschäftigt war?
"Meine Güte ... natürlich tu ich das! Andernfalls hätte ich dich nicht angerufen. Momentan vertraue ich dir mit am meisten von all den Menschen die ich kenne! Und ich verspreche dir, wenn dir das noch nicht als Beweis reicht schreib ich dir auch ein ganzes Buch davon oder schreie es Stundenlang aus dem Fenster. Wenn es sein muss lass ich es mir auch auf die Stirn tätowieren, aber bitte, bitte, bitte - können wir jetzt gehen? Ich steh nämlich nur so kurz-", an dieser Stelle machte sie eine passende Geste. "-vor einem Herzinfarkt und glaub mir, wenn ich wegen dieser Scheiße einen Herzinfarkt bekomme, schwöre ich dir, werde ich die Menschheit ausrotten also bitte!" Kaum Schauspielerte sie nicht mehr, sondern musste sich wieder mich sich selbst rumschlagen, glich ihr Verstand dem eines zehnfach überfahrenen Hündchens. Level der Zurechnungsfähigkeit: nicht vorhanden.
Mit dem Wunsch das dies alles nur ein böser, böser Traum war atmete sie tief durch. Das Gemisch das auch leicht in die Abstellkammer stäubte erschwerte ihr das leicht. Die beiden mussten hier weg, ganz egal was es war, was Matt rausgeworfen hatte, es würde Draven nicht für immer beschäftigen. Also duckte sie sich mit einer Drehung unter Matts Griff raus und schnappte sich seinen Ärmel an welchem sie ihn aus der Kammer rauszog. Draven lag immer noch hustend und röchelnd auf dem Küchenboden und rieb sich die Augen.
Dies war der Moment in der irgendeine, letzte Sicherung in ihr einfach durchbrannte. Das Wasser das sie zu ertränken versuchte hatte sich zurückgezogen und kam nun als gewaltiger Tsunami wieder an. Langsam ließ sie Matts Ärmel los. Doch anstatt auf die Knie zu gehen und Draven zu helfen, schnappte sie sich das erste was sie in die Finger bekam - den massiven hölzernen Messerblock der auf der Anrichte stand - und mit all der Kraft die ihr geblieben war schmetterte sie ihn auf seinen Kopf. Die Messer schlitterten Quer durch die Küche während Draven zusammen sackte wie ein nasser Sack Mehl.
Schwer schluckend drehte sie sich Richtung Tür und verließ den Raum ohne Draven eines weiteren Blickes zu würdigen. Lacey konnte nicht. Konnte einfach nicht daran denken. Es wars so ... es war ... einfach alles falsch. Es fühlte sich einfach nicht richtig an zu gehen, aber wenn sie es nun nicht tat, könnte sie auch gleich ihr Leben beenden.
Die Schritte die sie aus der Wohnung raus in den Hausflur machte, waren die schwersten die sie je genommen hatte. Als hätte ihr jemand Draven, den nassen Sack Mehl, um die Schultern gehangen. Doch es wurde schlimmer als sie das Wohnhaus komplett verlassen hatte und ihr der kalte Wind ins Gesicht peitschte. Plötzlich, als wären die Wunden wachgerüttelt worden, setzte der Schmerz ein. Zumindest der körperliche. Der seelische ... sie wollte nicht darüber nachdenken. Ihre Füße brannten, ihre Schultern pochten. Kopfschmerzen setzten ein und die Übelkeit kehrte zurück. "Matty?", fragte sie vorsichtig. Lacey war so in sich versunken gewesen, das sie nicht wusste ob er noch da war.
Alles war ... verschwommen. Ihre Gedanken waren zu durcheinander, alles waren nur Formen und Farben und ein großes ganzes nichts. Blinzelnd und durcheinander fing sie an ihre Lebenswerte zu checken. Es überraschte sie nicht im geringsten, das sie keinen Puls fand. Auch das sie ihren Herzschlag nicht fühlen konnte als sie ihre Hände gegen ihre Brust presste. Das hieß sie hatte es wohl doch getan. Gestern war sie von der Brücke gesprungen. Fast schon kichernd und lächelnd wandte sie sich zu Matt. "Ach, man. Ich wusste es. Ich hab mich also gestern doch von der Brücke geworfen und bin jetzt in der Hölle gelandet, stimmts? Aber das bedeutet wenigstens das es allen gut geht. Niemand ist verletzt und alle sind glücklich." Ihre Euphorie über ihren vermeintlichen Tod hielt allerdings nicht all zu lange an, als sie weiter Matt ansah. "Moment mal. Heißt das du bist gar nicht Matt sondern Satan?"
Es war einfach alles zu viel gewesen und das machte sich nun deutlich.

@Matthew Carter



nach oben springen

#21

RE: Matt & Lacey broadway playhouse

in Saved Plays 22.06.2016 03:55
von CityOfAngels | 8.700 Beiträge | 355 Punkte

#20 RE: welcome to the Broadway Playhouse ( Lacey & Matt ) in Flashback 19.06.2016 02:00
von Matthew Carter • | 2.434 Beiträge • messageNachricht senden | profileProfil ansehen | Zitat vormerken
avatar
Skeptisch musterte er sie. Tausende von Gedanken durchströmten derweil sein Hirn. Er hatte Angst. Und wie. Aber das nicht um sich. Keine Sekunde lang. Er wusste, dass er sie von hier wegbringen musste. Weit weg. Irgendwohin, wo Draven sie nicht mehr erreichen konnte. Keine Macht mehr über sie hatte. Zeitgleich wurde ihm schmerzlich bewusst, dass dieser Ort noch nicht entdeckt und es schlicht weg unmöglich war, sie unter den gegebenen Umständen vor ihm zu verbergen. Nicht, wenn er auf freiem Fuß ständig um sie herumlungerte. Dabei spielte es keine Rolle, wie viel Zeit er sich nahm und versuchte, so oft wie möglich in ihrer Nähe zu sein. Gegen einen Stalker seines Kalibers kam er nicht an.
Von ihrer plötzlichen Entschlossenheit und Zustimmung irritiert, sah er sie mit offenem Mund an, als er im nächsten Moment einfach mitgezogen wurde. Verblüfft zuckte er bei ihrer Tat zusammen. Er hatte zugegeben mit Allem gerechnet, außer damit. „Lacey…“ Setzte er an, aber ließ sich anstandslos in Richtung der Haustür ziehen.
Dravens Bewusstlosigkeit auszunutzen war verlockend. Ein kurzer Tritt in die Magengrube, oder ein zufälliger Stolperer über sein Schienbein. Dennoch hob er im letzten Moment die Füße und überquerte den bewusstlosen Körper mit einem großen Schritt. Immer ihrer Zielstrebigkeit nach. Das Chaos das sie hinterließen ungeachtet im Rücken gelassen.
Auf dem Flur sah er sich nicht um. Versuchte lediglich seine zitternde Hand umständlich in der Jackentasche und anschließend der Hosentasche zu verstauen. Hauptsache weg und nicht weiter verräterisch. Immerhin handelte er instinktiv und entschlossen. Er wollte – nein. Musste sie beschützen. Das Verlangen danach überwog den Moment in Allem. So hatte er natürlich auch die möglichen Folgen durchkalkuliert. Jegliche Eventualität in Betracht gezogen. Mit so einem Durcheinander rechnete er allerdings nicht – auch wenn er das hätte tun müssen.
Seit dem Verlassen der Wohnung nicht ein Wort über die Lippen gebracht und dankbar dafür, dass sie diesen Umstand einfach akzeptierte. Nicht von der körperlichen, sondern seelischen Anstrengung her schweratmend, kam er nach ihr zum Stehen. Lehnte sich rittlings erschöpft gegen eine alte Stützmauer und fuhr sich mit beiden Händen über das schweißnasse Gesicht, um es für den Moment darin zu verbergen. Als würde er versuchen sich zu schützen, während die Situation in seinem Kopf versuchte Sinn zu ergeben.
„Ich bin da.“ Nur wenige Sekunden waren es, die er zum Akklimatisieren benötigte. Um seinen Kreislauf wieder zu beruhigen und sich einzureden, dass sie es geschafft hatten. Trotzdem sah er somit erst später, dass sie die Prozedur nicht annährend so schnell wie er überwandte. Erschrocken drückte er sich von der Mauer ab und lief auf sie zu – die weiße Statue noch immer vom Schrecken gepackten, strahlendblauen Augen. „Du tust so, als ob dich das überrascht.“ Mit in Falten gezogener Stirn kam er vor ihr zum Stehen und legte ihr die Hände auf die Schultern. „Warte. Was hast du grade gesagt?“ mit großen Augen musterte er seine Freundin. Versuchte ihre Worte für sich selber verständlich zu konvertieren. Aber ganz gleich wie viel Mühe er sich gab, scheiterte er kläglich daran. „Du stehst unter Schock… Denke ich.“ Das war nicht eindeutig zu sagen. Denn sowas redete sie auch unter vollkommen natürlichen Umständen. Aber diesmal war es anders. „Erstens; wäre ich dir nachgesprungen und hätte dir die Hölle zur… Keine Ahnung; Spinnenfarm gemacht? Glaub mir; das hier ist real. Ich bin es.“ Zum Beweis schloss er die Hand um ihrer Schulter und verstärkte damit minimal den Druck. „Und es ist vorbei. Er wird dir nicht mehr wehtun.“
Ein kühler Windhauch presste sich von hinten gegen ihn. Schnell öffnete er den Reißverschluss seiner Jacke, pellte sich dort hinaus und legte sie ihr um die Schultern. Immerhin war sie in nichts als einem einfachen Shirt die Flucht angetreten und spürte durch die Aufregung die Kälte nun nicht einmal. „Ich bringe dich jetzt zu mir. Auf dem Weg dahin besorgen wir dir ordentliche Klamotten. Die wirst du brauchen, solange du bei mir wohnst.“ Ohne ein nein zu akzeptieren, schlang er ihr einen Arm um die schlanke Schulter und zog sie vorsichtshalber nahe an sich heran. Wenn sie in dieser Pose doch noch zusammenbrach, konnte er sie somit wenigstens vor einem üblen Sturz bewahren. Langsam setzte er sich mit ihr an seiner Schulter in Bewegung und wusste, dass alles nun nur noch besser werden konnte. Dass es das müsste.

@Lacey Northman



nach oben springen

#22

RE: Matt & Lacey broadway playhouse

in Saved Plays 22.06.2016 03:56
von CityOfAngels | 8.700 Beiträge | 355 Punkte

#21 RE: welcome to the Broadway Playhouse ( Lacey & Matt ) in Flashback 19.06.2016 20:34
von Lacey Northman • | 1.023 Beiträge • messageNachricht senden | profileProfil ansehen | onlineLacey Northman ist online. | Zitat vormerken
avatar
Zwischen ihrem Körper und ihrem Gehirn war keine Verbindung mehr. Es ergab bestimmt alles irgendwie Sinn. Irgendwie und irgendwo. Aber in ihrem Kopf herrschte solchen Chaos das sie sich nicht mal mehr daran erinnern konnte was vor 5 Minuten war. Sachte zuckte sie mit ihren Schultern. Blinzelte. Versuchte den Nebel der alles umgab los zu werden. Erfolglos. Schließlich wandte sie sich gerade zu Matt. "Bist du den real?", die Frage klang fast schon vorwurfsvoll. War er wirklich da? Oder war das alles ... war es die Hölle?
So mussten sich wohl Menschen fühlen die ausgepeitscht wurden. Alles tat weh. Lacey war unfähig sich zu bewegen. Konnte einfach nur dastehen und ihn ansehen. Mitten auf dem Gehsteig. Wahrscheinlich wurden sie von allen Seiten angestarrt. Auch wenn sie es gerne getan hätte, war sie zu erschöpft um sich umzusehen. Is this real life?
Nach kurzem Zögern schüttelte sie den Kopf. "Nein, mir gehts gut. Wirklich. Denk ich. Ich weiß es nicht." Ihr Blick war auf den Boden gerichtet gewesen. Nachdenklich. Ordnend. Doch nach Matts Worten hob sie den Kopf schlagartig. "Nein ...! Nein! Ich hätte es nicht getan weil ich wollte, sondern weil ich musste. Siehst du es den nicht? ICH bin Schuld! Das alles ist meine verdammte Schuld. Wenn- wenn ich nicht mehr da wäre, würde er euch alle in Ruhe lassen. Ihr könntet ein glückliches Leben haben. Aber anstatt das einzig richtige zu tun und zu springen konnte ich es nicht, weil ich eine selbstsüchtige Vollidiotin bin. Und jetzt? Tja, ich hab praktisch dein Todesurteil unterschrieben! Deins, das meiner Geschwister, das aller! Ich kann nicht-", ihre Stimme brach ab und sie taumelte rückwärts. Tränen krochen leise über ihr Gesicht. Tropften lautlos auf den Boden. "Es ist meine verdammte Schuld. Also bitte, bitte. Egal was passiert, bleib am leben. Du hast es verdient glücklich zu sein. Selbst wenn das nur geht wenn ich nicht mehr da bin." Erneut zuckte sie leicht mit ihren Schultern. Immer wieder holte sie tief Luft. Luft war das einzige was sie nun noch auf den Füßen hielt. Kühle, frische Luft die ihre Lungen füllte und süßer als Schokolade war. Lacey hatte wohl vor lauter Chaos gar nicht gemerkt das sie eine ganze Weile die Luft angehalten hatte.
Und auch das es kalt war, merkte sie erst das als Matt ihr seine Jacke umlegte - die sie erst ablehnen wollte und dies dann nur nicht tat, weil sie sah das er drunter auch noch einen langärmligen Pulli trug. Und im Auto konnte er ja dann die Heizung einschalten und sie würde ihm die Jacke wieder geben damit er sich nicht erkältet. Das nahm sie sich fest vor.
Kurz bevor sie das Auto erreichten, fing es an zu schneien. Verblüfft blickte sie nach oben und blieb wie angewurzelt stehen. Kurz flippten ihre Mundwinkel nach oben. Solange bis sie sich zu Matt wandte. "Weißt du, wäre das alles ein paar Monate später passiert und es würde nun regnen; es wäre wie in diesen schlechten Horrorfilmen wo das Opfer in strömendem Regen seinem Peiniger entkommt und dann in ne Bärenfalle tritt und erleine im Wald im Regen ausblutet." Nur um sicherzugehen das Draven nicht plötzlich hinter ihnen stand wandte sie den Kopf - aber da war niemand. Die Leute dir vorhin noch gestarrt hatten, hatten sich wieder anderem gewidmet ... oder waren Tod umgekippt. Nicht nur war sie sich nicht sicher, sie wusste auch nicht ob sie sich das nicht alles einbildete.
Sobald Matt das Auto aufgesperrt hatte, setzte sie sich auf den Beifahrersitz. Ihren Kopf lehnte sie an die kühle Fensterscheibe. "Ich weiß nicht wie ich dir danken soll." Ihre Stimme war leise. Gesenkt. Irgendwie sprach sie mehr zu sich. Sprach mehr über ihre Gedanken als über Matts Tat. Trotzdem lag in den Worten mehr Bedeutung als man je raushören könnte.

Um ehrlich zu sein hatte sie keine Ahnung ob sie während der Autofahrt geschlafen hatte oder einfach zu beschäftigt mit ihren Gedanken war und alles ignoriert hatte. Lacey wusste nur noch das sie die Heizung aufgedreht und Matt die Jacke zurück gegeben hatte. Jedenfalls standen sie plötzlich vor einer Mall. Tief einatmend sah sie an sich runter und nannte dann Matt ihre Kleidergrößen. Erklärend fügte sie hinzu: "Ich kann da so nicht rein, Matty. Die rufen die Cops oder einen Krankenwagen. Im besten Fall denken sie ich hatte einfach nur einen Autounfall. Im schlimmsten du hättest mir das angetan.", bei letzterem verdüsterte sich ihre Mimik etwas. "Du siehst besser aus als ich." Zuerst deutete sie auf ihre Beine. Noch immer war sie Barfuß. Ihre Hosen die etwas zu lang waren und drüber hingen sahen aus als wäre sie in einen Häcksler getreten. Ihre Arme waren blutverschmiert und ihre Ärmel waren zu kurz um Dravens Handabdrücke zu überdecken die sich auf ihren Armen als blaue Flecken bildeten. "Das meiste was du auf dir hast kannst du mit dem frischen Schnee abwaschen." Ihr Blick senkte sich und sie starrte auf ihren eigenen Schoß. "Ich verspreche dir, ich werde dir alles zurück zahlen, aber mal von meinem momentanen aussehen abgesehen, hab ich Angst da drinnen jemanden zu treffen der genau weiß was heute passiert ist." Immerhin wurde ihr heute schon seit Jahren prophezeit. Das Draven eine Bombe war die früher oder später hochgehen würde. "Bitte?", erschlagen richtete sie ihren Blick wieder zu Matt.

@Matthew Carter



nach oben springen

#23

RE: Matt & Lacey broadway playhouse

in Saved Plays 22.06.2016 03:57
von CityOfAngels | 8.700 Beiträge | 355 Punkte

#22 RE: welcome to the Broadway Playhouse ( Lacey & Matt ) in Flashback Gestern 19:47
von Matthew Carter • | 2.434 Beiträge • messageNachricht senden | profileProfil ansehen | Zitat vormerken
avatar
Überrascht sah er sie an. Innerlich mit einer Frage wie dieser gerechnet. Sich schon seit Jahren die perfekte Gegenantwort dafür bereit gelegt, lag ihm diese auch in diesem Moment auf der Zunge. Was ist schon real? Zynisch und direkt, wie er war. Doch warnte ihm einer Stimme davor, diese Persönlichkeit genau in diesem Moment an die Oberfläche brechen zu lassen. Sie zu verbergen und stattdessen die Stirn in Falten zu legen.
Schweigend sah er sie an. Hielt den leichten Druck auf ihrer Schulter kontinuierlich aufrecht, aber die Lippen geschlossen. Alle Worte, alle Taten die zu ihrer Besserung beitragen sollten, hätten rückwärts funktioniert. Sie stand unter Schock. War paralysiert und begriff entweder genau in diesem Moment, oder zumindest beginnend, was sie hinter sich gelassen hatte. Spürte die seelischen Wunden langsam ihren Körper, ihren Verstand schmerzlich, glühend heiß erklimmen. Er kannte dieses Gefühl. Realitätsverlust. Ein merkwürdiges Kribbeln, dass sich über das ganze Dasein zu legen schien. Den Geist zu vernebeln versuchte. Jede vermeintlich aufmunternde Phrase, jedes Wort konnte diesen Zustand nur verschlimmern. Da sie an der mentalen Mauer abprallten und sich zeitgleich zu Steinen transformierten, die zum weiteren, höheren Aufbau dienten. „Ich bin da, okay? Und ich gehe auch nicht weg, bis du es verlangst.“ War alles, was er in einer Stimmlage so ruhig wie möglich vermittelte. Sie durchdringend dabei beobachtete.
Alleine ihre körperliche Erscheinung versicherte ihm unmissverständlich ihr nicht vorhandenes Wohlbefinden. Mir geht es gut. Noch so eine bedeutungslose Floskel dessen abermals wiederholte Verwendung ihm in einer anderen Welt eine Strafe wegen Missbrauch hätte einfahren lassen müssen. Auch die Schulzuweisungen. Es war, als würde er in einen Spiegel sehen – zumindest was die gebrochene Seele anbelangte.
„Du überdramatisierst!“ Entschlossen trat er einen Schritt näher. Hob mit der Hand ihr Kinn an und sah ihr unmittelbar in die blauen Augen – seine eigenen Abneigung bezüglich Körper- und Blickkontakt dabei vollends ausgeblendet und hintenangestellt. „Hier-„ Mit der freien Hand nahm er die Ihre in seine und drückte sich sachte, aber mit Nachdruck. Verschafft sich zwangsweise Gehört, denn ganz gleich ob er um die Zerstörungskraft unüberlegte Worte Bescheid wusste; er wusste auch, was Schweigen an den falschen Stellen anrichten konnte.
„Hier bin ich, in Fleisch in Blut. Spürst du das? Spürst du mich?“ Der Druck schwoll ein letztes Mal an, ehe er ihre Hand sinken ließ und sie erneut auf ihre Schulter legte. „Niemanden den du liebst wird etwas passieren, so lange ich atme, ist das klar? Was soll ihn hindern weiter zu machen, wenn du nicht mehr da bist? Denkst du nicht, dass er dann gerade loslegen würde?“ So gelassen wie möglich ließ er die Worte auf sie wirken. Spürte aber, dass die Wut, der Groll auf ihn mit jedem einzelnen barbarisch anwuchs. Griff vorsichtig nach ihrem Kopf und zwang sie zu erneutem Blickkontakt, als sie sich ihrer Ungestörtheit versicherte. Den kalten Schnee auf seiner teils nackten Haut dabei ignoriert. „Ich kann nicht glücklich sein, wenn ich nicht weiß, dass es euch gut geht. Charlie, Danny, dir! Ihr seid mein Leben jetzt, verstehst du das nicht endlich?“ Ungewiss darüber, wie lange sie einfach so dastanden, nickte er irgendwann erschöpft.
Im Grunde war maximal eine halbe Stunde vergangen, seit sie sich gegenseitig gestützt in sein Auto geschleppt hatten. Nicht einmal fünf Minuten später sank ihre Stirn endlos abgekämpft gegen die beschlagene Fensterscheibe. Sie schlief, tief und fest. An einer Ampel überprüfte er nebenbei ihren Puls, aber führte die Hände schnellstmöglich wieder an das Lenkrad. Immerhin bestand alleine seine pure Anwesenheit in diesem käfig auf Rädern aus höchster Anstrengung. Brachte ihn zum Schwitzen und verlangte ihm unendlich viel Durchhaltevermögen ab. Doch wusste er, dass sie keinen weiteren Schritt laufen konnte und sich diese kurze Pause verdient, wie nötig hatte.
Der Wagen stoppte, seine Gedanken kreisten weiter. Sie erwachte nicht sofort und bot ihm weitere Sekunden, die er gedankenverloren durch die Scheibe des Kombis blicken und seine Fingernägel kürzer kauen konnte.
„Ich sehe niemals besser aus, als du. In keinem Universum. Das ist vollkommen unmöglich.“ Bereits kurze später erwachte sie aus ihrem komatösen Zustand und brachte ihn zum Stöhnen. Kopfschüttelnd umrundete er sein Auto. Öffnete seinen Kofferraum, oder viel mehr das Tor zu einer Garage. Kisten, Kartons und andere Kleinigkeiten, die seit seinem letzten Umzug dort lagerten. So wie auch ein paar Schuhe, das er nur von der Zwischenablage schnüren musste. „Du kannst dich nicht einigeln. Das werde ich nicht zu lassen. Zieh dir die Schuhe an. Sind von Iris, müssten ungefähr deine Größe sein.“ Ungefragt öffnete er die Beifahrertür und stellte die Treter in ihrem Fußraum ab. Aus welchem er auch nach seiner Jacke fischte, die er lieblos nach ihrer Abgabe dort hineingeschmissen hatte. Legte ihr sie ein weiteres Mal um die Schultern. „Habt ihr Frauen nicht immer diese Clownspampe einstecken? Aber hey.“ Mit dem Daumen wischte er ihr die letzte Träne von der Wange.“ Wenn jemand fragt, sagen wir einfach, dass dein Pony gestern gestorben ist und wir hier sind, um dir im Walmart ein neues besorgen, okay?“ Kaum erkennbar zuckte sein rechter Mundwinkel in die Höhe. Er wollte sie nicht mehr leiden sehen. Aber auch nicht alleine lassen. Nicht in ihrem Zustand. „Ich kann keine Klamotten aussuchen. Das musst du machen. Außerdem brauchst du was zu essen. Und auch wenn ich die Karre hassen; Pommes werden hier drin nicht gegessen!“

@Lacey Northman



nach oben springen

#24

RE: Matt & Lacey broadway playhouse

in Saved Plays 22.06.2016 03:57
von CityOfAngels | 8.700 Beiträge | 355 Punkte

#23 RE: welcome to the Broadway Playhouse ( Lacey & Matt ) in Flashback vor 3 Minuten
von Lacey Northman • | 1.023 Beiträge • messageNachricht senden | profileProfil ansehen | onlineLacey Northman ist online. | Zitat vormerken
avatar
Sie schnaubte. "Da kannst du lange warten. Ich schick dich nicht weg. Nicht heute, nicht morgen. Nicht in 10 Jahren." Lacey wollte nicht alleine sein. Eigentlich. Irgendwie schon. Ach ... sie wollte alleine und nicht alleine gleichzeitig sein. Einfach ... nicht nicht alleine? Es ... war kompliziert.
Was war eigentlich 'gut gehen'? Manchen ging es gut wenn sie ein Dach überm Kopf und eine warme Mahlzeit pro Tag hatten, anderen ging es erst dann gut wenn sie mit ihrem neuen Cabrio zu ihrer neuen Yacht in Monaco fuhren. Wiederum anderen ging es am besten wenn die Familie da war und manchen ging es gut wenn sie alleine Zuhause saßen und durchatmen konnten. Nur wann ging es ihr gut? Auf diese Frage ergab sich ihr einfach keine Antwort.
Früher hatten sie diesen ganz alten Fernseher in einer Rumpelkammer im Broadway Playhouse. Irgendwie hatte sie sich immer schon vor ihm gegruselt. Kurz nach dem ersten Treffen mit Matt hatte sie darauf bestanden ein Spielzimmer zu bekommen. Im Grunde war es eine Tarnung um Matty einen Platz zum entspannen zu bieten. Lacey selbst war selten darin und wenn nur mit jemand anderem. Oder eben um zu fernsehen. Nach ein paar Minuten Benutzung des Fernsehers verschwand das Bild und zurück blieb ein griseliger Haufen an Pixeln und Störgeräuschen. Dieser verschwand wenn man einmal kräftig - oder zumindest kräftig für eine Zwölfjährige - auf den Fernseher schlug. Tat man dies allerdings nicht wurde es immer schlimmer. Zuerst wurde der Bildschirm schwarz und dann kam ein sehr hohes konstantes Pfeifen von der Flimmerkiste. Ein Ton der einem durch Mark und Bein ging. Dieser Ton war nun irgendwie da. Ihr ganzes Leben lang war ein Störgeräusch gewesen. Es gab Höhen und Tiefen. Lange Phasen und kurze. Schöne Zeiten und nicht so schöne. Aber es war als wäre das alles nun vorbei. Alles war nur noch ein einziger, konstanter schmerzender Ton der die Welt zerfraß. Ihre Welt zerfraß. Würde er wieder weggehen? Oder würde irgendwann nichts mehr zurück bleiben? Wie ausgebrannt konnte ein Mensch werden bevor er sich selbst aufgab? Wollte sie diese Fragen überhaupt beantwortet haben?
Matt riss sie aus ihrem inneren Monolog zurück auf die kalte Straße. Verblüfft blinzelte sie. "Ich - was? Ich überdramatisiere nicht! Wir sind gerade vor der Liebe meines Lebens geflüchtet und solltest du es noch nicht-". er unterbrach sie. Genervt erwiderte sie seinen Blick und ließ sich leiten. Für einige Augenblicke konnte sie nichts anderes tun als ihm in die Augen zu sehen und sich schmerzlich genau bewusst zu werden das er real war. Zitternd taumelte sie ein bis zwei Schritte zurück. Der Blick auf dem Boden, die Hände verschränkt an sich gepresst tigerte sie auf der Stelle hin und her. Nach ein paar Sekunden hob sie ihren Blick erneut. "Das kannst du nicht tun. Das geht nicht. Wenn du real bist, würde das bedeuten das alles andere auch real war. Das geht einfach nicht. Es-" Mit Mühe unterbrach sie sich selbst und hörte ihm wieder zu. Schüttelte verzweifelt immer wieder den Kopf. Ihre Wangen brannten so sehr, sie konnte gar nicht sagen ob sie schon wieder weinte, oder es nur der kalte Wind war der um sie peitschte. Bevor sie antwortete schritt sie wieder auf Matt zu. Das erste ignorierte sie bewusst um später darauf zurück zu kommen. "Natürlich! Er ... er würde sich wahrscheinlich einfach das nächste Opfer suchen. Wäre nicht mehr auf mich fixiert und hätte mich wahrscheinlich bald vergessen.", sprudelte aus ihrem Mund. Innerlich malte sie sich schon die schöne Zukunft aus die alle gehabt haben könnten. Aber nun stand sie hier.
Ihre Schultern zuckten nur leicht als Matt wieder nach ihr Griff. Normalerweise wäre ihr so viel Körperkontakt hintereinander unangenehm gewesen, aber momentan hieß sie es herzlich Willkommen. "Du verstehst nicht was ich meine. Es geht nicht nur dir so, aber selbst wenn du es schaffen würdest alle zu beschützen, wer beschützt dich? Von allen hasst er dich am meisten." Ihre Stimme wurde bröcklig. "Denkst du ich kann in einer Welt leben in der du tot bist? In der ich Schuld an deinem Tod bin?" Einige Sekunden lang starrte sie ihn nur an. Unsicher ob sie ihm nicht gleich eine Kopfnuss geben würde, oder sich losreißen. Stattdessen entschied sie sich im Endeffekt dafür den letzten Schritt zu tun und ihn so fest sie konnte zu umarmen. Das Gesicht hatte sie seitlich an seine Brust gepresst.
Die Liste von den Dingen wovor sie Angst hatte war lang, aber nach dem heutigen Tag hatte sie mit am meisten Angst noch mehr Menschen zu verlieren. Vor allem aber hatte sie nun Angst Matt zu verlieren. Wenn Draven ihn in die Finger bekam ...oh Gott. Ihr Kopf konnte sich all die Gräueltaten gar nicht ausmalen. "Du sturer Vollidiot bist mein bester Freund! ... schon so ziemlich seit dem Tag an dem du damals bei uns eingebrochen bist. Versprich mir, das du alles tun wirst was in deiner Macht steht um am Leben zu bleiben, ja?" Es war nicht wirklich eine bitte, sondern eher eine Aufforderung.

Im Gegensatz zu Matt mochte sie Autofahren schon immer, allerdings am liebsten als Beifahrerin im stillen. Und als solche schlief sie auch in 90% der Fälle ein. Warum wusste sie selbst nicht. Auch wenn es bescheuert klang, in fahrenden Autos fühlte sie sich schon immer sehr sicher. Vielleicht war sie einfach schon immer Schizophren gewesen und alles war doch nur Einbildung?
Nun vor dem Walmart wandte sie ihren Blick langsam zu Matt und legte den Kopf schief. Sollte sie ...? Ach, wenn es so war, war es nicht weiter schlimm und wenn es nicht so war, war heute schon genug eigenartiges passiert. Insofern griff sie zu Matt rüber und fing an seinen Bauch zu kraulen während sie öfters: "Naaaa? Wer ist ein feiner Junge?", wiederholte. Dazu passend drückte sie ihren Kopf gegen seine Schulter. Nach ein paar Sekunden zog sie ihre Hand zurück und sah ihn wieder schief an, wartete seine Reaktion ab. "Hmm ... ich bin wohl doch nicht Schizophren. Okay." Auch wenn wohl kein normaler Mensch sowas machen würde, war es für sie dennoch ein Zeichen das sie in der Hinsicht wenigstens noch ein paar Tassen im Schrank hatte.
Wieder schnaubte sie und schüttelte den Kopf. "Doch, glaub mir. Tust du." Mit verschränkten Armen vor der Brust sah sie auf die Schuhe runter. "Du wirst mich also wirklich so mit rein schleppen?", aber da sie Matt und die Antwort kannte zögerte sie gar nicht lange erst und zog die Schuhe gleich an. Erneut wollte sie die Jacke ablehnen, nahm sie dann aber an, weil sie so schön groß war und das meiste von ihrem Pyjama überdeckte. Bei der Frage mit der Clownspampe musste sie schon fast lächeln. "Normalerweise bewahren wir diese Sachen gerne in unseren Handtaschen und Badezimmern auf. Nur hasse ich Handtaschen und Make-Up verwirrt mich. Insofern: Nein, keine Clownspampe. Aber hey, die haben bestimmt auch witzige Karneval Masken da." Während der letzten paar Minuten hatte sie beschlossen gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Einfach weil sie Mattys Blick nicht mehr ertrug. Irgendetwas an seinem Blick löste in ihr aus, das sie ihn in ihre Arme ziehen und trösten wollte. "Oder wir sagen einfach wir kommen gerade von irgendeiner Convention und haben uns als Massenmörder verkleidet und jeder der uns darauf anspricht wird gefragt ob er sich nicht freiwillig als nächstes Opfer melden möchte." Das ganze unterstrich sie mit einem Flippen ihrer Augenbrauen und ihr Lächeln war gar nicht mal sooo falsch, gerade als Matt Essen erwähnte und ihr Magen dicht machte. Grob schob sie Matt zur Seite und beugte sich aus dem Auto, als die Übelkeit die Oberhand erreichte und sie würgen musste. Doch da ihr Magen momentan mehr als leer war, kam einfach gar nichts. Nicht mal Schleim.
Kaum hörte es auf, stützte sie sich mit den Händen an den Oberschenkeln ab und sah zu ihm hoch. "Matty ... kein essen. .... jedenfalls nichts für mich." Dafür war ihr Körper einfach noch nicht bereit, aber da sie sich fest vorgenommen hatte Matt heute nur noch Nerven zu kosten weil sie ihm auf die Nerven ging und ihn keine mehr zu kosten weil er sich um sie sorgen musste, lächelte sie schnell wieder und stieg aus. "Komm, lass uns rein gehen."

Im Laden angekommen wurden sie von allen Seiten angestarrt, aber wenigstens nicht angesprochen. Etwas in ihrem Verhalten musste die Menschen wohl davon abhalten. Während sie dies und das in den Wagen warf achtete sie penibel genau darauf nahe bei Matt zu bleiben. Oftmals lief sie direkt neben ihm, so das ihre Schulter seine berührte. Das tat sie meistens dann wenn sie kurz davor war einfach umzudrehen und aus dem Laden zu rennen. Er war ihr Anker. Für Lacey hatte Einkaufen nie groß eine Rolle gespielt, nun hatte sie Angst davor etwas falsch zu machen, auch wenn sie selbst nicht wusste was.
Um sich ihrem Vorsatz treu zu bleiben, warf sie Matty immer lächelnd mit Sachen ab wenn die Stimmung zu ernst wurde. Eine Packung Kekse hier, ein Ball da, eine Packung Müsli, ein Sechser Pack alte Oma Schlüppis bei denen sie ihm versicherte das er darin aussehen würde wie ein Top Model und eine Flasche Eistee. Lacey hätte wahrscheinlich sogar Spaß gehabt, währe da nicht das riesige schwarze Loch in ihrer Brust gewesen das sie auffressen wollte.
Kurz vor der Kasse war das große Valentinstagsspecial aufgebaut. Ihr war völlig entfallen das heute ja immer noch Valentinstag war. Im Grunde war alles voller Schokolade und Blumen. Für sich schmiss sie eine Tafel Schokolade in den Wagen, während sie zu den Blumen sah. Unter den ganzen frischen Rosensträußen stand ein Topf total zerquetschter 'Vergiss Mein Nicht' der wohl vergessen wurde als für die Rosen ausgeräumt wurde. Die Ironie daran war fast schon sichtbar. So zerdrückt und erschlagen wie er war, schien er ihr passend für die jetzige Situation. Also fischte sie ihn darunter raus - natürlich nicht ohne etliche Sträuße Rosen zu Boden segeln zu lassen und sich zig wütende Blicke der Mitarbeiter einzufangen - und drückte diesen Matt in die Hände. "Alles gute zum Valentinstag, Sunshine. Du darfst dein Geschenk sogar selbst bezahlen!", kam von ihr neckend und ehrlich lächelnd, ehe sie sich zur Kasse wandte.

@Matthew Carter
.



nach oben springen

#25

RE: Matt & Lacey broadway playhouse

in Saved Plays 03.08.2016 23:34
von CityOfAngels | 8.700 Beiträge | 355 Punkte

#24 RE: welcome to the Broadway Playhouse ( Lacey & Matt ) in Flashback 07.07.2016 19:18
von Matthew Carter • | 2.840 Beiträge • messageNachricht senden | profileProfil ansehen | Zitat vormerken
avatar
Niemand wollte alleine sein. Nicht wirklich. Nicht mal er. Auch wenn er in einer ungesunden Regelmäßigkeit alles und Jeden in seiner Umgebung von sich stieß. Ihre Worte, Taten und Reaktionen auf den – von ihnen beiden – derart gehassten Körperkontakt, ließ ihn prompt schließen, dass auch sie tief innen so dachte. Jemanden brauchte, der sich um sie kümmerte. Auf sie aufpasste, wenn ihre eigene Sichtweise getrübt, sie nicht eigenständig dazu in der Lage war. Einen großen Bruder.
Sie kannten sich nun weiteraus mehr als zehn Jahre. Mit Unterbrechungen. Dennoch war sie irgendwie immer da gewesen. Ein fester Bestandteil seines Lebens, auch wenn sie sich nicht regelmäßig sahen. Anders als andere Menschen in seinem Leben, war er in dieser Beziehung der, der ihre Seele vor dem Abgrund zu bewahren versuchte. Immer. Von der Sekunde an, in der sie ihn damals im Theater verteidigt hatte. Er fühlte sich hierzu nicht genötigt. In keiner Weise. War sie doch einfach nur ein durch und durch reiner Mensch. So voller Selbstzweifel. Vielleicht konnte er diese negative Sicht auf sich selber nicht ändern. Aber er konnte es versuchen.
Unbeirrt ihrer Worte ließ er die Hand liegen. Behielt den sanften Druck aufrecht. „Das klingt vielleicht scheiße, aber das ist das Leben. Das muss manchmal wehtun. Das heißt aber nicht, dass das für immer so bleiben muss. Es wird besser. Irgendwann, okay?“ Das hatte er gehört. Überwiegend von Psychiatern, die für Sprüche dieser Art mehrere tausende von Dollar in den Hintern geblasen bekamen. Im Gegensatz zu ihnen, sprach er jedoch die Wahrheit. Zumindest glaubte er daran. Vor allem was andere betraf. Sein Leben war kaputt und nicht mehr zu reparieren. Das hieß doch aber noch lange nicht, dass das auch für jeden anderen in seiner Umgebung gelten musste. Das wollte und konnte er einfach nicht einsehen!
„Niemand ist tot. Niemand wird sterben, klar?“ Wieder wurde sein Blick ernst. „Ich beschütze mich selber. Pfeifen wie er… Er ist kein guter Mensch. Ich habe es schon mit Klügerern und Gerisseneren aufgenommen. Er wird mich nicht kriegen, okay? Und so lange du bei mir bleibst, kann auch dir nichts mehr geschehen.“ Dessen war er sich zu hundert Prozent bewusst. Sich seiner Sache so sicher. Denn, die Leute in seiner Nähe schützte er in allen Lebenslagen.
Sie war völlig kaputt. Ihr Körper wehrte sich weiter zu machen. Machte die Schotten dicht. Dagegen nicht anzukämpfen fühlte sich im ersten Moment gut und richtig an. Erst später würde einem bewusst werden, was man sich selber tatsächlich damit antat. Der psychischen Belastung, die sich langsam aber sicher auf die Verfassung auswirkte. „Gut.“ Flüsterte er und zog sie mit sich. Sanft, aber bestimmt. „Das Wallmart- Massaker. Demnächst auch in ihrem Kino.“ Schmunzelte er unbeschwert und sah sie an. Erleichtert darüber, etwas mit Freude vergleichbaren in ihrem Gesicht zu sehen. Immerhin war das bitternötig.
Natürlich spürte er ihre Abneigung. Aber machte sich nicht sonderlich viel daraus. Sie war zwar vier Jahre älter als er, aber wog gefühlt die Hälfte von ihm. Ein Bild, das durch ihr ermüdend wirkendes Gesicht nicht unbedingt verbessert, sondern eher unterstützt wurde. Wenn sie abhauen wollte, hätte er einen Weg gefunden, es zu verhindern.
Der Wagen quillte über. Anhand der Tatsache, dass ein Großteil der Nahrung auf ihre Kosten ging, schloss er, dass ihr diese Abwechslung half. Sie auf andere Gedanken brachte und den Effekt erzielte, den er geplant hatte.
Also folgte er ihr stumm, ließ ihr sogar die Sache mit der Unterwäsche durchgehen. Denn sie lachen zu sehen, war mehr wert, als sein Stolz… Zumindest in diesem Moment.
„Lace.. Warte. Du hast.“ Mit den Armen über dem Korb gestützt, beobachtete er sie bei ihrer Aktion. Schüttelte mit dem Kopf, als sie ihm das tropfende Gemüse entgegenhielt, dessen Wasser sich auf den obersten Gegenständen im Wagen sammelte. „Welch‘ Ehre.“ Setzte er an und grinste schon bald. „Stinken schlimmer als die Schlüpfer vorhin, aber danke. Denke ich.“ Blumen… Sich totes Gestrüpp in die Wohnung stellen. Für ihn kam das immer gleich mit Geweihen und anderen Trophäen. Tote Dinge, die sich irgendwelche Menschen in ihre Wohnungen stellten. Unnötig.
Nach Beendigung ihre Trips, verstaute er schnell sämtliche Utensilien im Auto. So gut, wie eben möglich. Immerhin war das Auto bereits vorher voll gewesen. Dennoch konnte er den Kofferraum schließen. Mit ganzem Körpereinsatz, aber es funktionierte!
„Hier.“ Für die kurze Zeit seiner Abwesenheit hatte er sie im Außenbereich auf einer der Garnituren zum Platznehmen gebeten. Warf ihr die Schokolade entgegen, die sie ihm zuvor untergejubelt hatte, bevor er über die Bank kletterte und sich ihr gegenüber positionierte. „Zucker. Vielleicht solltest du damit anfangen. Außerdem war die runtergesetzt. Wenn die wieder hochkommt, ist es wenigstens nicht so schade.“ Entspannt lehnte er sich zurück, die Hände rechts und links von sich aufgestützt.
Die Sonnenstrahlen kamen nur vereinzelt an dem aufgespannten Sonnenschirm über ihnen vorbei. Für gewöhnlich bevorzugte er kalte, innere Orte. Doch nicht heute. Die Sonne tat ihm gut, bei Verstand zu bleiben. Das war sein Trick, um sich der Realität sicher zu sein. Immer dann, wenn der Realitätsverlust besonders stark über ihn hereinbrach.
„Wir sollten darüber reden, wie es jetzt weiter geht.“ Es schien, als würde Normalität einkehren. Beide zurück auf den Boden der Tatsachen kommen. Dennoch musste er ernst bleiben und die Sachlage klären. „Ich will, dass du bei mir wohnst. Wenigstens so lange, bis du etwas Neues gefunden hast.. Und jetzt komm mir nicht, von zur Last fallen und das bla, bla. Ich werde dich nicht alleine lassen, ob du willst, oder nicht.“ Es war merkwürdig, dass er nun die Rolle des Vernünftigen, Initiative ergreifenden angenommen hatte. Doch wusste er, dass er das musste. Sie alleine lassen, vielleicht zurück in ihre Wohnung, kam für ihn gar nicht in Frage!

@Lacey Northman



nach oben springen

#26

RE: Matt & Lacey broadway playhouse

in Saved Plays 03.08.2016 23:35
von CityOfAngels | 8.700 Beiträge | 355 Punkte

#25 RE: welcome to the Broadway Playhouse ( Lacey & Matt ) in Flashback 15.07.2016 11:16
von Lacey Northman • | 1.396 Beiträge • messageNachricht senden | profileProfil ansehen | onlineLacey Northman ist online. | Zitat vormerken
avatar
Prompt lachte sie kurz hart auf. "Das muss weh tun...", wiederholte sie im Flüsterton seine Worte. Ihr Blick war auf den Boden gerichtet, ihre Gedanken wirr. Obwohl sie versuchte nachzudenken, kam ihr Hirn nicht damit klar und es herrschte erdrückende leere in ihrem Kopf. Leere die ihr Kopfschmerzen verursachte. Mit der Hand rieb sie sich kurz über die Schläfe, ehe sie zu einer Antwort ausholte. "Ich glaub nicht das das Leben zwingend weh tun muss. Ich glaub .... naja, es hört sich bescheuert an, aber ich glaube an ein Gleichgewicht. Nenn es Karma oder wie auch immer du willst. Im Grunde ... als hättest du einen Topf mit Gold und einen mit Pech. Sobald dein Topf mit Pech leer ist, wird der mit Gold angefangen. Vielleicht auch umgekehrt oder abwechselnd." Ihre Schultern zuckten leicht. "Ich bin ...", den Satz brach sie ab, weil sie nicht wusste ob er nicht zu depressiv klingen würde. Und sie wollte Matt nicht den Eindruck verpassen, sie hätte mit ihrem Leben abgeschlossen. Obwohl sie das hatte, ohne es richtig zu tun. Es war komplizierter als ihr lieb war.
Aber spielte es eine Rolle ob sie nun depressiv war? Nach allem was heute passierte ... Lacey hatte das Recht depressiv zu sein. "Matty ... ich hatte eine tolle Kindheit. Ich kannte früher manche Sorgen einfach fast gar nicht, hatte lange nur davon gehört. Meinen Traumjob hatte ich praktisch mein ganzes Leben direkt vor der Nase, im positiven Sinne. Wenn ich eine Rolle wollte, kannte ich die richtigen Leute um sie zu bekommen. Für ein paar Jahre hatte ich die tollste Beziehung überhaupt ..." Seufzend atmete sie aus. Erneut zuckten ihre Schultern. In ihr war es viel zu leer. Momentan fühlte sie sich mehr wie ein Gegenstand und so gar nicht wie ein Mensch. "... und dann war mein Topf mit Gold leer und nun muss ich den Topf mit Pech auslöffeln, um den mit Gold wieder zu füllen." Ihre Mundwinkel zuckten leicht, nicht weil sie irgendetwas davon lustig fand, sondern einfach weil ... weil alles so verdammt absurd war. Zumindest in ihrem Kopf. "Man muss das Leben erstmal ertragen bevor man es Leben kann, richtig?"
Zu dem Thema das niemand sterben würde, sagte sie nichts mehr. An Matt zweifelte sie nicht, wirklich nicht. Es war Draven den sie nicht einschätzen konnte. Er hatte ihr seine größten Ängste, seine größten Wünsche, seine größten Zweifel gesagt. Bis vor ein paar Stunden war sie sich sicher gewesen sie war der Mensch der am meisten über ihn wusste. Nun fragte sie sich eher ob sie ihn überhaupt jemals richtig kannte. Und wenn sie ihn kannte, wann diese Veränderung ins schlechte passiert war. Der Draven mit dem sie aufgewachsen war, der Draven mit dem sie damals zusammen kam, das war nicht der Draven der heute versucht hatte sie beide umzubringen. Und leider, auch wenn es nun das letzte war an was sie denken wollte, für den Draven von damals hegte sie noch immer Gefühle. Durch Matts Reaktion vorhin, wusste sie, das er es nicht verstand warum ihr noch so viel an Draven lag. Warum sie sich immer noch für ihn vor ein Auto werfen würde. Verdammt, sie kannte den Grund ja selbst nicht mal. Aber Matt nun zu erklären, das sie sich um beide Seiten sorgte, das sie niemanden den sie liebte verletzt haben wollte, aber dazu eben auch Draven zählte ... es war unmöglich für sie ihm das zu erklären. Lacey wusste nicht wie. Das dazu noch der Fakt kam, das sie dennoch noch einiges über Draven wusste, von dem sie es lieber nicht tat. Nur deshalb entschloss sie sich doch noch etwas hinzuzufügen. "Er hat eine Waffe, Matt." Kurz und bündig. Der Satz stimmte zwar, war aber trotzdem nicht die ganze Wahrheit. Warum sie nicht die volle Wahrheit sagte war ihr unklar, es war ... sie wollte ihn beschützen. Draven hatte zig Waffen, allein schon in ihrer Wohnung. Wie viele er insgesamt besaß wollte sie lieber gar nicht wissen. Nachdem sie die erste, recht kleine Waffe in einem Plastikbeutel im Spülkasten ihrer Toilette gefunden hatte, hatte Lacey sich auf die Suche nach mehr gemacht. Weil sie wusste das diese Waffe nicht dafür da sein konnte um Einbrecher abzuwehren. Wenn jemand Einbrach, erstmal in die Toilette zu rennen, den Spülkasten auseinander zu nehmen und die Waffe aus dem Plastikbeutel zu frieseln ... selbst sie die absolut nichts von Einbrüchen, Waffen, etc verstand, wusste das dies nicht besonders schlau war. Vielleicht war das auch der Grund gewesen warum sie im Wohnzimmer so ausgeflippt war und ohne darüber nachzudenken 'Ja' zu seinem Antrag sagte, weil sie wusste er müsste nur hinter dem Fernsehschrank hoch greifen um eine Waffe zu haben...
Okay, Stopp. Über dieses Szenario wollte sie nicht nachdenken.
Stattdessen widmete sie sich nun den Smoothies zu, die -75% hatten. "Wer kam eigentlich auf die bescheuerte Idee Reduzierungen in Prozent auszudrücken? Wäre es nicht so viel praktischer einen Sticker mit dem neuen Preis drauf zu kleben? Dann müsste ich nicht rechnen und die würden mehr verdienen, weil es trotzdem jeder kaufen würde, weil das Zeug auch bei -63% schon über die Hälfte billiger wäre und damit die meisten es mit Günstig assoziieren würden." Mathe war absolut nicht ihr Ding und deswegen war ausgerechnet dieses Thema zu nehmen, total bescheuert. Es war unwahrscheinlich das sie jemals über so etwas im Normalfall diskutieren wollte, aber sie musste von den üblen Gedanken wegkommen.
Das Einkaufen machte das alles etwas leichter, auch wenn sie eher durch den Laden schlurfte, weil sie sich vorkam ... als wäre sie von einem Bus überrollt worden. Oder einem Schiff. Oder einer wütenden Kassiererin. So eine stampfte nämlich gerade mit einem Kunden in den hinteren Teil des Ladens. Ihr Blick sprach bände. "Ich hab letztens ne Doku über Kassiererinnen gesehen, die haben sich immer darüber aufgeregt das 'mindestens haltbar bis' nicht automatisch 'sofort tödlich ab' heißt weil so viele Leute Produkte umtauschen wollen die ganz kurz vorm Ablaufdatum waren." Darüber hatte sie lachen müssen, einfach wie witzig es wäre, wenn anstatt dem mindestens haltbar Spruch, wirklich sofort Tödlich auf zum Beispiel einem Joghurt stehen würde. Von sich wusste sie, das sie absolut nichts essen würde, auf dem sofort Tödlich stand. "Stell dir vor du isst so ein ganz bisschen abgelaufenes Joghurt und kippst sofort um. Ob man die dann wohl immer noch verklagen könnte oder ob die dann ankommen würden mit: 'Eeeeeey, das steht da drauf!'?" Lacey würde es witzig finden, auch wenn sie dann wohl nie wieder Joghurt essen würde, was schade wäre. Sie mochte Joghurt. Und sie hasste diese Themen die sie nun anfing. Auch wenn sie sich Mühe gab äußerlich locker zu erscheinen, hätte sie schreien können. In ihr war es einfach so verdammt leer und sie wusste nicht wie sie diese Leere füllen sollte, oder ob sie es überhaupt konnte, aber es trieb sie in den Wahnsinn. Das hole ziehen in ihrer Brust, die große Leere, sie wollte sie auffressen. Ihr das letzte bisschen selbst nehmen das übrig war und sie konnte nichts dagegen tun, außer zu Versuchen das beste aus der Situation zu machen.
"Die stinken nur so wegen dem abgestandenen Wasser. Lass sie etwas trocknen und setz sie dann um. Am besten in einen bauchigen Topf wo die Wurzeln viel Platz haben, dann sorgst du dafür das Wasser sich nicht anstauen kann und guter Durchfluss ist und dann halten die Ewig." Vergiss Mein Nicht waren Pflegeleicht. Lacey hatte ihren Stock schon gute 3 Jahre und vergaß manchmal für ne Woche sie zu gießen. "Und wer weiß, vielleicht wecken die deine Faszinierung für das Grüne und bald bist du Chicagos größter Hobbygärtner!" Ob ihr der Scherz gelungen war, wusste sie nicht, aber sie verstärkte das ganze mit einem flippen ihrer Augenbrauen.
An der Kasse war sie extra freundlich. Grüßte, wünschte guten Tag - Kassiererinnen hatten es bestimmt nicht einfach bei der Anzahl von Vollidioten die sie täglich als Kunden hatten, deswegen wollte sie einfach mal nett sein. Zudem hatte sie vorhin bei den Blumen Chaos angerichtet und irgendjemand musste das nachher aufräumen. Nachdem Matt bezahlt hatte und sie bei der Summe ein schlechtes Gewissen bekam, boxte sie ihm einmal kurz liebevoll in die Seite. "Ich zahl dir das irgendwann zurück ... und wehe du kommst mir nun mit 'ich will kein Geld von dir oder das passt so bla', dann ... dann ... dann werf ich dir irgendwann einen großen Stein in den Garten." Ging das Sprichwort nicht irgendwie so? War ja auch egal. Jedenfalls würde sie sich revanchieren. Groß. Mit Feuerwerken. Und Glitzer. Vielleicht auch Kuchen und Weltfrieden. Lacey würde sich schon etwas einfallen lassen. Ganz bestimmt.
Und weil sie eh schon ein schlechtes Gewissen hatte, wollte sie wenigstens beim Einpacken helfen, aber Matt bat sie zu warten, was sie tat, weil sie momentan einfach keine Lust auf eine weitere Diskussion hatte. Irgendwann kaufte sie ihm zum Dank ein Haus auf den Bahamas oder so. Eines mit diesen Glasböden durch die man Fische beobachten konnte und das einen Whirlpool hatte. Auch wenn Matt absolut nicht der Typ für so ein Haus war und der Gedanke daran sie schmunzeln ließ.
Als Matt wieder da war, beäugte sie die Schokolade misstrauisch. Ehrlich gesagt wollte sie die nächsten 10 Jahre erstmal nichts essen. Ihr Magen litt immer noch unter der Belastung. Weil sie aber gleichzeitig doch Hunger hatte, brach sie sich ein kleines Stück ab und steckte es sich in den Mund. Anstatt zu kauen lutschte sie es aber. Vielleicht gab ihr Magen ruhe wenn er weniger tun musste. Da nach sie nach dem ersten Stück nicht das Gefühl hatte es würde sofort wieder hoch kommen, bedankte sie sich bei Matt. "Nochmal sorry dafür, das alles ist echt ... scheiße." Jop, so konnte man die Situation wohl beschreiben, einfach nur Scheiße.
Uuuuund es wurde noch beschissener als Matt auf das Thema zurück kam. Ihre Mimik wurde düsterer. "Müssen wir wirklich? Können wir nicht einfach noch ein bisschen länger in 'AllesIstGut-istan' bleiben und so tun als wäre nichts passiert?" Ihr war klar das es nicht gut wäre, aber ... ach, verdammte Kacke. Es war wohl wirklich Zeit. Trotzig schob sie sich ein weiteres Stück Schokolade in den Mund und lutschte es extra langsam, so das sie so viel zeit wie möglich hatte, bevor ihr Mund frei zum antworten war. Es war verdammt kindisch und idiotisch, aber ihr war das momentan sehr egal. Lacey wollte einfach nicht darüber reden. Zumal Matt eh noch genau das sagte, was sie ihm antworten würde.
Irgendwann war keine Schokolade mehr in ihrem Mund. Mürrisch guckte sie ihn an, fast schon böse. Warum musste er das alles nochmal ansprechen? Merkte er den nicht wie sie krampfhaft versuchte an der Normalität festzuhalten? Merkte er den nicht, dass ... so sehr sie es auch versuchte, sie konnte gerade nicht sauer auf Matt sein. Er meinte es nur gut und war dabei auch noch verdammt süß. Sie war hier die Doofkuh die rumzickte und sich verhielt als gehörte sie in den Kindergarten. Ihre Mimik wurde wieder weich, ein gemurmeltes "Sorry" folgte und sie stieß mit ihrer Schulter kurz gegen seine. "Danke das du mich nicht alleine lässt." Was sie auf den Rest antworten sollte wusste sie ehrlich nicht. Vor allem hatte sie keine Antwort auf den: 'Wie geht es jetzt weiter'-Part. Ihr Blick wanderte in die Ferne. Neben dem Walmart war ein kleiner Spielplatz. Dort tollten Kinder lachend in dem frischen Schnee und während deren Leben erst begangen, konnte sie einfach nicht mehr.
Die Leere fraß das letzte bisschen Kraft in ihr auf. Seufzend sackte sie zusammen, ergab sich einfach allem. "Ich will nun nicht mit dir darüber streiten, wirklich nicht. Ich bin so erschlagen, ich hab das Gefühl ich kipp gleich um, gleichzeitig hab ich so eine Wut in mir, das ich gefühlt jedem an die Gurgel gehen würde, der mich schief ansieht und generell würde ich grad gern einfach irgendetwas auseinander reißen." Das erneute Schulter zucken wurde wohl zu ihrem neuen Markenzeichen, so oft wie sie es heute tat, aber es war einfach die Geste die momentan am meisten zu ihr passte. "Deswegen: Okay, ich bin dir unendlich dankbar und einfach Okay zu allem. Können wir die Details bitte einfach später klären? Momentan ist alles an was ich denken kann, das ich gerne duschen würde und dann am besten für 20 Jahre schlafen. Ich kann nicht mehr." So gerne sie Matty eine andere Antwort gegeben hätte, es ging einfach nicht. Es stimmte nicht das die Welt auf dem Kopf stand - sie stand auf dem Kopf. Die Welt lief noch normal weiter und genau das war das Problem. Lacey konnte das nämlich nicht.

@Matthew Carter



nach oben springen

#27

RE: Matt & Lacey broadway playhouse

in Saved Plays 03.08.2016 23:36
von CityOfAngels | 8.700 Beiträge | 355 Punkte

#26 RE: welcome to the Broadway Playhouse ( Lacey & Matt ) in Flashback 23.07.2016 19:00
von Matthew Carter • | 2.840 Beiträge • messageNachricht senden | profileProfil ansehen | Zitat vormerken
avatar
Ohne dass sie sich dazu äußern musste, wusste er es ganz genau. Konnte den Schlussstrich in ihren Augen sehen. Ihre Worte bestärkten ihn nur in seiner Annahme, wenn auch unnötig. Denn er selber stand bereits mehr als er dazu in der Lage war zu zählen an diesem Kehrtpunkt. Hatte mit dem Leben abgeschlossen und sich aufgegeben. Es waren verschiedene Personen in seinem Leben, die ihn aus dieser Endlosigkeit herausfischten und daran erinnerten, dass es sich zu kämpfen lohnte. Für was? Das spielte keine Rolle, da der Grund für jede Person etwas ganz anderes bedeuten konnte. In seinem Fall gab es mehrere Delikte, die er sich hätte vorwerfen können. Nun lag es an ihm, sie daran zu erinnern, dass auch sie nicht einfach so ungestraft aus dem Leben scheiden dürfte. „Nenn es, wie du möchtest. Ganz gleich, welcher Entstehungsgeschichte man glauben schenkt, wäre es unlogisch zu behaupten, dass auch nur irgendein Organismus auf dieser Erde wandelt, weil das halt so ist. Ich glaube, dass wir alle mit einer Bestimmung hier sind.
Die einen vielleicht, um die Schwächeren zu beschützen. Die Anderen, um das Gleichgewicht aufrecht zu erhalten und für Kriege zu sorgen, andere, die dem mit Erfindungen von zum Beispiel Medikamenten entgegenwirken. Oder die, die einfach nur eine Familie aufbauen und die beschützen, die sie bereits haben.“ In seiner Stimme schwang unbewusst Melancholie mit. Wandelte sich mitten drin jedoch zu purer Überzeugung. Wenn sie gehen wollte, was das ihre Entscheidung. Hatte ein Mensch einmal diesen Entschluss loszulassen gefasst, war es selten möglich, ihn von irgendwelchen Taten abzuhalten. Doch zuvor würde er sein Bestmöglichstes tun, damit sie keine Dummheiten begann. Das war er einfach schuldig.
Seine Rückkehr nach Chicago lag gerade ein paar wenige Wochen zurück, sowie sein Eintritt in das einundzwanzigste Lebensjahr. Die kleine Wohnung jenseits von Gut und Böse fand sich schnell. Mit der zwölf Kilometer Luftlinie bis zu Innenstadt und die in der Gegend vorherrschende Kriminalitätsrate erklärten sich der Spottpreis und die sofortige Verfügbarkeit. Sich selberständig die lediglich kurze Dauer als Übergang einredend, schob er viele seiner alten Kontakte von sich. Erzählte kaum Jemand von seiner Rückkehr. Anders war es bei ihr gewesen. Sie fand ihn und er wollte gefunden werden. So schob er sie nicht von sich weg. Er hatte sich also entschieden. Und würde das nun durchziehen.
„Hat er das?“ Versucht nicht überheblich zu klingen, unterdrückte er es sich zu räuspern. Hob jedoch eine Braue, als er bemerkte, dass sie das ernst meinte. „Und was denkst du, wie er die im Knast verwenden soll? Lace.. Ich habe gesagt, dass ich vorgesorgt habe. Die Polizisten vor Ort werden ihn finden. Weiterhin genügend Beweismaterial, das ihn für eine lange Zeit von dir fernhalten wird.“ Er sagte, dass er sie beschützen würde. Und das hatte er getan. Auf seine ganz eigene Art und Weise. Und würde es immer wieder machen, um die die ihm nahestanden zu beschützen.
„Taktik. Irreführung. Ein neuer Preis schreckt dich eher ab, als der allgemeine Hinweis darauf, dass etwas reduziert ist. Wie viel spielt dabei keine Rolle, solange der erste Impuls 'billiger' ist und dich damit eher zum Kaufen anregt.“ Erklärte er nüchtern und spielte an dem Verschluss seiner Wasserflasche herum. Wie jedes andere Kind mit Einen IQ über einhundert hasste auch er die Schule. Abgrundtief. Abgesehen von der dort herrschenden, kompletten Unterforderung, mieden ihn die anderen Kinder, aber auch Lehrer. Vorausgesetzt, sie warfen ihm keine Respektlosigkeit, oder Untergrabung ihrer Autorität vor. Eine Situation, in die er sich in den drei Jahren Grundschulzeit nicht nur einmal unfreiwillig manövriert hatte. Jedes Mal unbeabsichtigt. Immerhin war ein Kind. Naiv, unbedacht, offen.
„Willkommen in Amerika, Lace. Die Rechtlagen sind hier etwas.. anders.“ Begonnen bei dem Verbot von Überraschungseiern, ‚Achtung heiß!‘ Hinweisen auf Kaffeebechern, oder dem Gesetz das Einwohner Chicagos dazu verpflichtet in ihrer Wohnung zu verharren, wenn sie dermassen krank, verstümmelt, mutiert oder deformiert sind, dass sie als 'unansehnliche oder ekelerregende Objekte' bezeichnet werden können. „So viel wird verboten, auf der anderen Seite legalisieren sie Marihuana. Vielleicht nicht das schlechteste, um dem Schwarzmarkt entgegen zu wirken. Aber schlecht für die ganzen Jugendlichen, die dadurch nun ganz legal an ihren Stoff kommen und sich ihr ohnehin zermartertes Hirn wegknallen können.“ Er verurteilte diese Kinder nicht. Hatte er da selber dazugehört und mit neun Jahren seinen ersten Absturz. Und durch die kleine Grasplantage in seiner alten Wohnung ergatterte so etwas wie einen grünen Daumen. Anders, als sie es beschrieb in Bezug auf das Gemüse im Kofferraum, aber ein Anfang.
Auch im späteren Leben hatte sich an dieser Tatsache nicht sonderlich viel geändert. Sich mit Menschen zu umgeben fiel ihm eine Zeit lang unendlich schwer. Selbst nach eigenen Überredenskünsten, dem Aufführen sämtlicher Statistiken und anderen Maßnahmen, die ihm den sozialen Kontakt erleichtern sollten. Doch durch seinen hohen IQ, besaß er nur einen geringen EQ. emotionale Intelligenz, wie es ihm sein Psychologe im Alter von sechs Jahren erstmalig erklärte. Damals hielt den Besuch seine Mutter für einen guten Einfall. Dass sie ihn mental nur auf einen baldigen Verlust ihrer selbst vorbereitete – welches kleine Kind hätte damit schon gerechnet?
„Wie du willst.“ Unbewusst griff er nach ihrer Hand über den Tisch und sah sie an. Er hatte die Nähe. Körperlichen Kontakt. Doch dieses Verlangen danach ließ sich nur schwer unterdrücken, wenn er sie in einer derart schlechten Verfassung sah. Vielleicht auch, weil er so eine Reaktion mal in einem Buch gelesen hatte und sich einbildete, dass diese auch hier nun passend wäre. „Wichtig ist, dass du weißt, dass ich dich nicht im Stich lasse, okay?“ Für mehrere Sekunden behielt er diese Position bei und nickte, bevor er die Hand zurückzog. „Jetzt lass uns gehen. Bevor wir hier anfrieren.“ Er stand auf und sah zu ihr herunter. Wartete darauf, dass sie ihm folgte. Froh darüber, dass sie sich ihm anvertraute und auf seinen Rat achtete. Sich nicht verschloss und ihn von sich stieß, womit er insgeheim gerechnet hatte. Was wiederrum bedeutete, dass es durchaus Hoffnung gab.

@Lacey Northman



nach oben springen

#28

RE: Matt & Lacey broadway playhouse

in Saved Plays 03.08.2016 23:36
von CityOfAngels | 8.700 Beiträge | 355 Punkte

#27 RE: welcome to the Broadway Playhouse ( Lacey & Matt ) in Flashback 23.07.2016 20:58
von Lacey Northman • | 1.396 Beiträge • messageNachricht senden | profileProfil ansehen | onlineLacey Northman ist online. | Zitat vormerken
avatar
... einige Jahre später ...


"Wenn ich ein Tier überfahre weil du uns so unglaublich weit in die Pampa fährst, werde ich dir das nie verzeihen!" Erklang ihre Stimme drohend, während sie nun noch sicher auf dem Beifahrersitz saß. Die Chicagoerin hatte nicht gedacht das sie jemals den Führerschein machen würde. Hatte ihre Schwester deswegen sogar einmal ausgelacht. Ihr die Frage gestellt zu was sie im Herzen Chicagos einen Führerschein brauchte.
Für Lacey hatte sich diese Frage vor kurzem beantwortet: Wenn man bei einem Radiogewinnspiel das man absolut nicht ernst nahm ein Auto gewann und es nicht übers Herz brachte es zu verkaufen, weil man es so unglaublich hübsch fand. Dann brauchte man einen Führerschein.
Also musste sie wohl oder übel den gottverdammten Führerschein machen. Kleinlaut war sie bei Matty angekrochen und hatte ihn angefleht ihr zu helfen. Indirekt. Ihm gleichzeitig die Gefahren des Autofahrens aufgezählt und gehofft er würde sie wegschicken. Hatte er aber nicht, warum auch immer. Aber wenigstens war es Matty, der ihr nun half. Auch weil sie absolut gar nichts von Autos verstand. Es gab irgendwie zwei bis drei Pedale und die hatten alle unterschiedliche Funktionen und ... ehrlich gesagt machte ihr jedes Auto das kein Mini Cooper war Angst. Mini Cooper waren süß.
Jedenfalls hoffte sie das Matt schlau genug für sie beide war und die Geduld besaß ihr etwas beizubringen, vor dem sie Angst hatte. "Oh, und wenn ich so laut schreie das du einen Herzinfarkt hast, werde ich deine Arztkosten nicht übernehmen. Nur um dich schon mal darauf vorzubereiten. Das kann teuer werden, wirklich. So eine Reanimation ... und vielleicht würden Hirnschäden zurück bleiben ... ich weiß nicht ob du das tun solltest." Theoretisch wollte sie Autofahren lernen, praktisch wäre es ihr am liebsten Matt würde sofort umkehren und sie würden nie wieder über diesen unglücklichen Tag reden. "Ich meine ... im ernst! Was wenn uns der Sprit ausgeht und wir von einem Bären gefressen werden?" Mittlerweile waren sie wirklich in der Pampa, aus ... Sicherheitsgründen. "Hier gibt es bestimmt Bären ... und .... und versprich mir das du mir gründlich erklärst wo oben und unten ist. Ich würde gerne ohne fehlenden Gliedmaßen nachhause kommen." Lacey würde es sich zutrauen einfach mal einen Arm zu verlieren. Oder ein Bein. Oder ... sich selbst generell zu Bärenfutter zu verarbeiten. "Matt, halt an. Wir sind weit genug. Denk an die Bären und die ... die...", ihr fiel kein zweites echtes großes gefährliches Tier ein. Also erfand sie eines. " ... und die killer Wolfhörnchen!"

@Matthew Carter



nach oben springen

#29

RE: Matt & Lacey broadway playhouse

in Saved Plays 03.08.2016 23:37
von CityOfAngels | 8.700 Beiträge | 355 Punkte

#28 RE: welcome to the Broadway Playhouse ( Lacey & Matt ) in Flashback 24.07.2016 00:40
von Matthew Carter • | 2.840 Beiträge • messageNachricht senden | profileProfil ansehen | Zitat vormerken
avatar
„Die Möhre ist so alt und laut. Selbst wenn es so wäre, du würdest es gar nicht merken.“ Mit einem kurzen Blick sah er zu ihr, bevor er die Blicke zurück auf die Straße, durch die dreckige Windschutzscheibe seines alten Audis warf.
Autos stellten für ihn die rollende Hölle dar. Ein Käfig auf Rädern. Nicht nur, dass es sich um kleine fahrbare Räume handelte. Zusätzlich waren sie mit Motoren und menschengefertigter Technik ausgestattet, bei der in der Regel das Vergessen einer einzigen Schraube, oder einer Windung benötigte, damit die gesamte Konstruktion nicht mehr harmonierte. Das ganze Ding explodierte und einem um die Ohren flog. Dass er diesbezüglich dramatisierte, war ihm durchaus bewusst. Doch war die Angst vor dem Autofahren mittlerweile genauso legitim, wie Klaustrophobie und Angst im Dunkeln, selbst bei Erwachsenen. Trotzdem wusste er, dass jeder der heutigen Gesellschaft auf ein Auto angewiesen war. Insbesondere die Bewohner Amerikas. Wo es oftmals schwerfiel, unter Zeitdruck rechtzeitig von einem zum anderen Ort per Bahn und Bus zu gelangen.
Somit bedarf es verhältnismäßig wenig Überredenskunst, bis er sich dazu bereiterklärte. Den Lernführerschein zu besorgen stelle sie vor keine sonderliche Aufgabe. Auch die Strecke die er sich überlegt hatte war hervorragend für ihr Vorhaben ausgelegt; nur wenige, entgegenkommende Autos, gerade, ordentliche Straßen, je nachdem wie es verlief, später aber auch unbefestigte Straßen. Die Schwierigkeit war für sie viel mehr der Lehrer. „Da kann man nicht mehr viel kaputt machen, Lace.“ Beruhigte er sie, als er die Entfernung zur Stadt und potentiellen Opfern als weit genug empfand, den Wagen stoppte und ausstieg. „Wir sind in Illinois. Das gefährlichste hier sind.. keine Ahnung.. Hasen und Serienkiller? Also reiß dich zusammen.“ Achselzuckend umrundete er den Wagen und öffnete die Tür. Da sie keine Anstalten machte, direkt auszusteigen, lehnte er sich an den Rahmen und sah zu ihr herunter.
Nur wenige Monate musste sie tatsächlich sein Angebot annehmen und bei ihm schlafen. Während er die Couch bezog, nächtigte sie in seinem Bett. Doch dauerte es nicht lange, bis die nächtlichen Panikattacken überhandnahmen und sie sich in eine Psychiatrie begeben musste. Nach dieser Zeit fühlte er sich noch verantwortlicher für sie, als bereits zuvor.
„Du suchst Ausreden. Hör auf damit und überwinde deine Angst.“ Ungeniert griff er nach innen, schnallte sie ab und zog sie ruckartig nach draußen auf die Beine. „Ich passe auf dich auf, okay?“ Die Hände ruhten für wenige Sekunden auf ihren Schultern und er sah sie bestimmt an, bevor er sie mit sich zog und auf dem Sitz platzierte. „Erstmal musst du alles nach deinen Belangen einstellen. Die Höhe vom Sitz stellst du mit dem Hebel da ein.“ Ungeniert griff er unter ihre Beine und drehte ein wenig daran herum. „Nachdem du die Spiegel eingerichtet hast, kann es eigentlich losgehen.“ Er ließ sie werkeln und begab sich neben sie auf den Fahrersitz. Schnallte sie als allererstes an, da er irgendwie mit einer Katastrophe rechnete.

@Lacey Northman



nach oben springen

#30

RE: Matt & Lacey broadway playhouse

in Saved Plays 03.08.2016 23:38
von CityOfAngels | 8.700 Beiträge | 355 Punkte

#29 RE: welcome to the Broadway Playhouse ( Lacey & Matt ) in Flashback 25.07.2016 19:03
von Lacey Northman • | 1.396 Beiträge • messageNachricht senden | profileProfil ansehen | onlineLacey Northman ist online. | Zitat vormerken
avatar
Sollte Matt versuchen sie zu beruhigen, schlug er echt krass fehl. "Oh, wenns weiter nichts ist. Dann nehm ich einfach ein paar Serienkiller mit. Das wird witzig, damit tu ich der Allgemeinheit bestimmt einen großen Dienst!" Lacey gab sich wirklich Mühe gerade nicht wegen allem zu meckern, aber ... sie fühlte sich einfach unwohl bei der ganzen Sache. Außerdem packte sie extra viel Sarkasmus in ihre Stimme, damit vielleicht noch die Chance bestand irgendwie witzig zu klingen.
Das Auto stoppte, nervös rieb sie sich ihre Handflächen an die Hose. "Ja, richtig. Die Angst vor einem Autounfall ist auch total irrational, sti-" Matt unterbrach sie in dem er sie einfach mal abschnallte und rauszog. Total Lacey like hatte sie natürlich nicht damit gerechnet und stolperte über ihre eigenen Füße. Zum Glück konnte sie sich noch fangen bevor sie eine Gesichtslandung hinlegte.
Gerade wollte sie sich beschweren, da war Matt natürlich wieder putzig. Matt war immer putzig wenn sie sauer auf ihn sein wollte. Als hätte er ein Radar das ihm immer sagte, wann er etwas nettes sagen musste. Es klappte auch dieses Mal und so nickte sie nur zustimmend. "Richtig, du passt auf und ich schaffe das. Ich schaffe das, richtig? Richtig!" Nun führte sie eher ein Gespräch mit sich selbst als Matt. Egal, sie musste ja nur ... ugh, agh. Autofahren. Meep.
Und dazu gehörte leider mehr wie nur das Fahren an sich, so auch das einstellen der Sitze und Spiegel. Es dauerte gut 20 Minuten bis sie das Zeichen gab das sie fertig war. Und nur die Hälfte der Zeit hatte sie mit den Hebeln rumgespielt, anstatt es ernst zu nehmen.
Bevor sie ganz zaghaft losfuhr, checkte sie trotzdem nochmal alles. Vergewisserte sich das der Sicherheitsgurt nicht aus Papier war. Und dann fuhr sie mit ganzen 15km/h die Straße entlang. "Weißt du, solange ich so fahren kann ... bin ich einverstanden das wir das sogar wirklich durchziehen." Das ganze ging noch ein paar weitere Sekunden gut, ehe ein Vogel ungefähr 10 Meter vor ihr über die Straße flog und sie deswegen eine Vollbremsung hinlegte. Total verkrampft guckte sie zu Matt rüber. "Tut mir leid, der hat mich erschreckt." Ja, sie merkte schon, das würde wundervoll werden. Nicht.

@Matthew Carter



nach oben springen


Besucher
0 Mitglieder und 1 Gast sind Online

Forum Statistiken
Das Forum hat 162 Themen und 1027 Beiträge.


| FAQ